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14.01.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-12 vom 14. Januar 2012

Leserforum

Rahmenordnung familienfreundlich gestalten

Zu: Betreuungsgeld

Ich kann die Hetzkampagnen gegen das Betreuungsgeld nicht verstehen! Wo verhindern 150 Euro als Anerkennung für Erziehungsleistung, dass Kinderkrippen für bis zu dreijährige Kleinkinder geschaffen werden? Denn das sind doch nur zehn Prozent der Kosten, die ein Krippenplatz verursacht! Und wer wird wegen 150 Euro auf eine Arbeit verzichten, wo man doch schon als ungebildeter Zeitarbeiter in der Familiensteuerklasse über 1000 Euro im Monat netto bekommt?

Es gibt aber Eltern, die sich engagiert selber um die Kinder kümmern wollen und dafür bereit sind Opfer zu bringen. Was spricht dagegen, diesen eine kleine Anerkennung zu zahlen? Würden diese Eltern auch noch ihre Kinder in die kollektive Betreuung geben, käme das den Staat wesentlich teurer!

Und auch die Wirtschaft sollte die Ergebnisse der Bindungsforschung beachten, wie wichtig feste Bezugspersonen in den ersten Lebensjahren sind. Welche Kita macht denn morgens um 5 Uhr auf, damit Mütter um 6 Uhr am Fließband stehen sollen und schließt um 23 Uhr? Wer so familienfeindliche Praktiken fordert, sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Paare auf Kinder verzichten und damit die zukünftigen Fachkräfte und Konsumenten fehlen werden.

Es wäre einer sozialen Marktwirtschaft angemesssen, die Rahmenordnung familienfreundlich zu gestalten, statt die Familie zu zwingen, sich der Wirtschaft anzupassen. Das würde bedeuten, dass Eltern nach der Erziehungspause Hilfen brauchen, wieder Anschluss an das Berufsleben zu finden, und dass die Kindererziehung in der Karriere (Gehalt und Rente) so anerkannt wird wie eine durchgehende Erwerbsarbeit. Geradezu entsetzlich ist es, wenn Kritiker des Betreuungsgeldes immer wieder von Herdprämie sprechen! Wer das für seine Argumentation nutzt, disqualifiziert sich selber.

Felix Staratschek, Radevormwald

 

 

Biblisch-konservative Schulen

Zu: „Flucht in die Privatschulen“ (Nr. 52)

Besonders seit etwa 20 Jahren entstehen in Deutschland immer mehr bewusst biblisch-konservativere sowie staatlich anerkannte und überwachte evangelische Privatschulen, jetzt schon über 200, von Grundschulen bis Gymnasien. Viele gehören zum Verband Evangelischer Bekenntnisschulen in Frankfurt.

Träger der kirchenunabhängigen Schulen sind konservativere Protestanten, die einerseits oft landeskirchlichen konservativeren Kreisen entstammen, zu denen auch die Gemeinden der vom Ursprung so besonders ostpreußisch geprägten Evangelisch-Lutherischen Gebetsgemeinschaft gehören. Andererseits entstammen viele Mitglieder der Trägervereine auch konservativeren kleineren „Kirchen ohne Kirchensteuer“, zu denen etwa die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), Freie Baptistengemeinden, Gemeinden der Brüderbewegung, die Evangelisch-Lutherische Freikirche und Gemeinden in der Konferenz für Gemeindegründung und der Kamen-Initiative gehören. Die konservativere evangelische Nachrichtenagentur IDEA veröffentlicht jedes Jahr eine Liste evangelisch-konservativerer (meist „evangelikal“ genannter) Schulen.

Ulrich Motte, Dortmund

 

 

Im Verbund

Zu: „Rendite und ein gutes Gewissen“ (Nr. 1)

Grundsätzlich kann keine Bank sicher vor einer Insolvenz sein. Das Risiko einer Insolvenz kann man durch die Wahl des Geschäftsmodells, Innovationen, eine konservative Geschäftspolitik und eine Reihe weiterer Faktoren erheblich mildern. Dazu gehören auch Unternehmensverbünde wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Diese Bankengruppe ist deshalb so stark, weil einer für den anderen einsteht. Das heißt, wenn es in der Praxis einer der 1138 Genossenschaftsbanken schlecht geht, fangen die anderen diese auf und helfen ihr wieder auf die Füße, so dass es in der Praxis noch zu keiner Insolvenz einer Genossenschaftsbank gekommen ist und wahrscheinlich auch künftig nicht kommen wird. Auch die EthikBank gehört zur Gruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie ist von der Volksbank Eisenberg eG gegründet worden. Sylke Schröder,

EthikBank, Eisenberg

 

 

Gewinn abgebogen

Zu: „Rendite und ein gutes Gewissen“ (Nr. 1)

Vielleicht noch ein Hinweis: Wir haben mit der Einführung der Dividende auch eine GLS Bank Stiftung gegründet. Auf diese können diejenigen ihre Anteile übertragen, die keinen „Gewinn“ haben möchten (Dividende). Dass heißt, das Genossenschaftskapital „ruht“ nicht mehr bei der Bank –wie in der Vergangenheit oft auf Jahrzehnte –, sondern bei der Stiftung, die eigens gegründet wurde, um unser Eigenkapital zu stärken. Mit den Zinserträgen wiederum aus dieser Stiftung werden soziale und kulturelle Projekte finanziert.

Seit Anfang Dezember haben viele hundert Mitglieder von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und viele Millionen sind bereits zusammengekommen. Auf unserer großen Jahres-Pressekonferenz am 2. Februar werden wir ausführlich davon berichten!

Christof Lützel, GLS Bank, Bochum

 

 

Brutale Bilder

Zu: „Frauen ohne Entschädigung“ (Nr. 49)

Die Frauen mit den größten Opferzahlen im letzten Weltkrieg sollen nach der jüngsten Entscheidung des Bundesinnenministeriums ohne Entschädigung und Anerkennung bleiben.

Der Antrag des BdV an das Bundesinnenministerium zu diesem Thema und seine Begründung sind zwar nicht bekannt, doch gehe ich davon aus, dass die Darstellung das Leid dieser Frauen ausreichend beschreibt.

Deshalb ist es für mich nicht zu verstehen, dass die Tapferkeit dieser Frauen nicht einer besonderen Würdigung wert ist. Ich wüss­te nicht, wo mehr Leid ohne eigenes Verschulden zu ertragen war!

Als Mitglied der Erlebnisgeneration komme ich zu dem Ergebnis, dass die Nachwachsenden wohl keine Vorstellung von der Schwere dieser körperlichen Leiden entwickeln können und deshalb diese Dinge ablehnen – ja, sie gar nicht erst auf dem Tisch haben möchten. Ich kann das Thema jedoch nicht verdrängen – dafür sind die Bilder, die mir immer noch im Kopf sind, einfach zu brutal!

Joachim Wenck, Neumünster

 

 

Russland tickt anders

Zu: „Keinen Bedarf“ (Nr. 52)

Mit dem Kommentar begeben Sie sich nach meinem Gefühl zu sehr in das Fahrwasser der Mainstream-Medien. Ich weiß, worüber ich rede, weil ich viele Jahre an einem Institut der damaligen Sowjetunion tätig war und auch noch heute mit guten Freunden in Mos­kau Meinungen austausche.

Der Westen macht immer wieder den Fehler, Riesenreichen wie China und Russland das Demokratieverständnis Westeuropas überstülpen zu wollen. Das funktioniert aber so nicht. Das Chaos, das Jelzin aufgrund von „gut gemeinten Ratschlägen“ aus dem Westen in Russland angerichtet hat, ist uns doch noch in guter Erinnerung.

Die „Revolutionen“ in der Ukraine und in Georgien wurden von Soros und seinen Freunden finanziert; nicht um die Demokratie zu fördern, sondern um die Atommacht Russland an ihren Grenzen zu schwächen. Nun ist also Russland selbst dran. Da kommen über Twitter oder Facebook mal schnell ein paar Zehntausend auf der Straße zusammen.

Die Putin-Partei hat bei den letzten Wahlen eine große Menge an Stimmen an die Kommunisten verloren. Das ist in meinen Augen nun wirklich kein Hilfeschrei nach mehr Demokratie. Die Aufmärsche legen den Verdacht nahe, dass die bekannten Quellen eine neue gelenkte Revolution initiieren und ihre Führer dafür bezahlen.

Putin hat das Land nach seinen Vorstellungen von Demokratie befriedet und auf einen wirtschaftlich stabilen Kurs gebracht. Wir sollten ihm dabei keine Ratschläge erteilen. Russland tickt nämlich anders als Westeuropa.

Dr. Knut Wuntke, Milow

 

 

Scharfer Ton, uneinheitliche Ausrichtung

Zu: Lob und Kritik für die PAZ

Das Positive voran: In der Tat spürt man die preußisch-konservative Grundausrichtung auf den Seiten „Geschichte“ und „Kultur“. Ohne Einschränkung bereichern die Beiträge, die unter diesen Rubriken abgedruckt werden, das Wissen und das Bewusstsein des Lesers. Dafür gebührt der Redaktion große Anerkennung, zumal derartige Informationen selten in Presseorganen zu finden sind.

Doch das Negative überwiegt in der PAZ. Es gibt für die Bereiche Politik und Wirtschaft keine einheitliche Ausrichtung. Die derzeitigen Probleme und Lösungsversuche der Regierungsparteien von CDU/CSU/FDP werden meist abqualifiziert mit dem Unterton, hier hätten nur „Deppen“, wie man in Bayern sarkastisch formuliert, das Sagen.

Ungereimtheiten und Missstände muss die Presse aufgreifen, das ist ein zentraler Aufgabenbereich; aber bitte nicht mit dem Oberlehrerton des Alles-besser-Wissenden gegenüber den „tumben“ Politik-Verantwortlichen. Dabei wird kaum differenziert zwischen den Parteien; manchmal habe ich den Eindruck, dass die Beiträge den Geist der Weimarer Zeit widerspiegeln, als die Demokratie schlechthin und nicht einzelne Parteien verteufelt wurde.

Passt das nicht ins Negativbild der PAZ? Will die PAZ-Redaktion vielmehr das destruktive Vielparteiensystem der Weimarer Republik herbeischreiben? Denn oftmals erfahren oppositionelle Splitterparteien mehr positive Resonanz als traditionelle Volksparteien, die das Ganze mehr im Auge haben und nicht bloß Details.

Die Bemühungen der Parteien der Bundesregierung um Bewältigung der Energie- oder Euro-Krise werden von der PAZ als „politischer Opportunismus“ (s. Nr. 28 vom 16. Juli 2011) unsachlich und gehässig abqualifiziert. Oder wenn die Regierungsparteien den „kleinen Mann“ aus sozialem Verantwortungsbewusstsein steuerlich entlasten wollen, polemisiert die PAZ (Nr. 28), „die Wähler (hätten) längst durchschaut, dass es dabei nur um Schützenhilfe für die ,Steuerpartei‘ FDP“ gehe.

Es ist kein Wunder, dass die Leserbriefe das negative Spiegelbild der PAZ-Ausrichtung darstellen. Dort herrscht vielfach der scharfe Ton gegen die Regierungsparteien vor. Dabei sind es gerade diese Parteien, die der PAZ-Leserschaft weit näher stehen, als alle anderen zusammen.

Dr. Sieghard Rost, Nürnberg

 

 

Schäbig I

Zu: „Frauen ohne Entschädigung“ (Nr. 49)

Die deportierten Frauen, die Jahre in Bergwerken der Sowjet­union schuften mussten, gucken in die Röhre. Die Opfer des Faschismus bekommen eine Rente, die ehemaligen SED-Eliten bekommen sogar ihre Zusatzversorgung. Für einen riesigen Safari-Park in fünf Ländern Afrikas hatte die Regierung 20 Millionen Euro übrig, für die deportierten Frauen keinen Cent. Das ist beschämend!

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen

 

 

Schäbig II

Zu: „Gefährliches Glaubensbekenntnis“ (Nr. 51)

Vor kurzem gab es 40 tote Christen bei einem Mordanschlag moslemischer Mordbanden in Nigeria. Kein Aufschrei des Entsetzens bei Claudia-Fatima Rot, Maria-Scharia Böhmer und den anderen Berufsempörten, die sonst sofort aufheulen, wenn Moslems nur kritisiert werden. Schäbig.

Claus Jan Hoffmann, Ibbenbüren

 

 

Der Monarchie den Vorzug geben

Zu: „Ausgewullft“ (Nr. 1)

Der amtierende Bundespräsident ist im Wohnzimmer Frau Merkels unter gerade mal drei, vier Leuten ausgekungelt worden. Die Bundesversammlung hat diesen dann nur noch abgenickt, wenn auch mit leichten Störungen, denn es mussten mehrere Wahlgänge herhalten, um einen unfähigen, aber ehrgeizigen Parteipolitiker ins Amt zu hieven. Koalitionsdenken und vordergründige Tagespolitik gaben den Ausschlag, nicht aber der Wille des Volkes.

Eine Volkswahl sieht zunächst demokratischer aus, hat aber auch ihre Tücken, wenn auflagenstarke Boulevardblätter Emotionen anheizen oder aktuelle Tagesstimmungen den Ausschlag geben und gewissenlose Demagogen ins Amt kommen.

Die modernen Monarchien in Europa haben diese Probleme nicht. Deren Staatsoberhäupter haben keine politische Macht, aber sie repräsentieren würdevoll ihr Land, sie sind jahrzehntelang das Gesicht ihrer Nation in der Welt, eine Stellung, die ein alle fünf Jahre wechselnder Parteipolitiker nie erreichen kann. Königliche Legitimation ist nicht die vorübergehende Mehrheit einer Partei, sondern die jahrhundertealte Tradition.

Hätten wir in Deutschland die Monarchie in demokratischem Gewand beibehalten, wir wären jetzt beim vierten Staatsoberhaupt seit 1918 angelangt. Die Republik hat uns mittlerweile schon 14 beschert.

Olaf Tams, Hamburg

 

 

Es reicht zu einer bescheidenen Lebensführung

Zu: „Zwei Welten“ (Nr. 5 )

Der Äpfel-und-Birnen-Vergleich der „Bild“-Zeitung zwischen Altersrenten und Beamtenpensionen kann nicht unkommentiert bleiben. Ähnlich polemische Äußerungen kommen ja stets vom sogenannten „Bund der Steuerzahler“.

Während heutige Altersrentner noch im Wesentlichen steuerfrei leben und über ihre Rente faktisch beitragsfrei krankenversichert sind, muss schon seit je her jeder Beamtenpensionär für jeden Pfennig seiner Pension außerhalb des steuerlichen Grundfreibetrages Steuern zahlen – daneben auch für sich und seine Frau den Beitrag zur privaten Krankenversicherung.

Beispielsweise hat mein Vater 17 Jahre Rentenbeiträge als Arbeiter gezahlt sowie für 27 Dienstjahre im mittleren Feuerwehrdienst Pensionsansprüche erworben.

Wären alle 44 Arbeitsjahre sozialversicherungspflichtig in unterschiedlichen Rentenkassen gewesen, so würden die Ansprüche ungekürzt nebeneinander gewährt. Da Vater aus der Rentenversicherung in die Pensionsberechtigung gewechselt ist, wird sein erworbener Pensionsanspruch gekürzt, so als hätte er „nur“ die bereits in der Vergangenheit gekürzte „Höchstversorgung“ erreicht. Dies bedeutet schon einen monatlichen Verlust von einigen Hundert Euro brutto. Daneben hat er ab Januar 2012 einen weiteren Kürzungsbescheid seiner Pension um zusätzliche 60 Euro monatlich erhalten, da angebliche Kürzungen im Rentenrecht bei Bestands-Pensionären nachzuvollziehen seien.

Alle Kürzungen im Rentenrecht, sofern sie überhaupt noch Bestand haben, kürzen zukünftige Rentenansprüche. Mir wäre es neu, dass Bestandsrenten auch nur um einen Pfennig gekürzt worden wären.

Der Monatsbeitrag zur privaten Krankenversicherung für meine Eltern beträgt 400 Euro. So bleibt von einer angeblich guten Bruttopension netto nach einem vollen Erwerbsleben weit weniger als stets behauptet wird. Es reicht schlicht zu einer bescheidenen Lebensführung.

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Warm ums Herz

Zu: „Herzliche Aufnahme im Haus der Eltern“ (Nr. 52)

Da wird doch vielen Menschen, die diesen Bericht lesen, warm ums Herz!

Ja, wo Menschen in Brüderlichkeit – über alle Grenzen hinweg – zusammenfinden, wird sich laufend vorbildlich Positives ergeben, was zur Anregung für viele, die im Negativen oft nicht weiter wissen, freudig oft und ausführlich kundgetan werden sollte.

Neue Fröhlichkeit möge erblühen auf Gottes schöner Welt!

Elfriede Hardt, Bad Münder


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