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21.01.12 / Deutschland als Geisel / Euro-Rettung: Forderungen an Berlin immer dreister und maßloser

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-07 vom 21. Januar 2012

Deutschland als Geisel
Euro-Rettung: Forderungen an Berlin immer dreister und maßloser

Im Vorfeld des deutsch-französisch-italienischen Gipfels am 30. Januar in Rom gerät Deutschland immer offenkundiger zur hilflosen Geisel der Euro-Rettungspolitik. Italiens Ministerpräsident Mario Monti droht Berlin ohne diplomatische Umschweife mit dem Ende aller Sparbemühungen und gar mit antideutschen Ausschreitungen in seinem Land, falls Deutschland dem südlichen Nachbarn nicht noch weit stärker finanziell unter die Arme greife.

Derweil mehren sich Anzeichen, dass die gesamte Rettungspolitik in eine Sackgasse mündet. Griechenlands Staatspleite und damit der wahrscheinliche Verlust aller Bürgschaften und Kredite, die vor allem Deutschland gewährt hat, wird für den 20. März befürchtet. Es hat sich gezeigt, dass das Land nicht einmal die primitivsten Voraussetzungen aufweist, um die versprochenen Reformen überhaupt anzugehen.

Dass sich Italien und Spanien vergangene Woche zu relativ niedrigen Zinsen umschulden konnten, führen Experten nicht auf das plötzlich gestiegene Vertrauen der Anleger in die Kreditwürdigkeit der beiden Länder zurück. Vielmehr habe die Europäische Zentralbank (EZB) die Geschäftsbanken nahezu zinslos mit einer halben Billion Euro überschüttet, die diese nun irgendwo hätten anlegen müssen. Eine solche Geldflut ohne entsprechendes Wirtschaftswachstum gilt als Inflationstreiber.

Derweil drohen nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs und anderer Euro-Länder für Deutschland weitere Belastungen, um die Kreditwürdigkeit der Euro-Rettungsschirme auf Bestnote zu halten. Aus Berlin verlauten unterdessen Beschwichtigungen und Durchhalteparolen. Man sei auf einem guten Weg, so Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Hans Heckel


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