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21.01.12 / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-07 vom 21. Januar 2012

Der Wochenrückblick mit Hans Heckel
Deutsche Zustände / Warum Antifas so gern braune Suppe löffeln, wie man Deutschland pädagogisch abschafft, und was Martin Schulz im Hinterkopf rumort

Martin Zet hat Großes vor: Der Tscheche will als „kritischer Künstler“ so richtig absahnen. Als einer, der „aneckt“, der „Zivilcourage“ und „Gesicht“ zeigt. Kurz: Berühmt will er werden im deutschen Politkultur-Rummel.

Das wird man am besten dadurch, dass man das, was die Tonangeber in Politik, Medien und Kunsthallen-Kuratorien sowieso immerzu von sich geben, noch etwas dröhnender und geschmackloser in die Welt bläht. Zet hatte da eine tolle Idee: Er will auf der kommenden Berlin-Biennale 60000 Exemplare des Sarrazin-Buchs „Deutschland schafft sich ab“ öffentlich der Vernichtung übergeben. Die Kuratoren sind begeistert. Es hagelt Steuertaler auf den wackeren Böhmen. So was Mutiges, und so originell!

Das heißt, so originell nun auch wieder nicht. Öffentliche Büchervernichtung ... war da nicht mal was? Da schimmert etwas durch wie bei den „Deutschland verrecke!“-Parolen, die auch schon mal so ähnlich durchs Land waberten, nur dass damals andere gemeint waren.

Wie kommt es bloß, dass ausgerechnet die eifrigen „Antifaschisten“ immer wieder so ungestüm braune Suppe löffeln? Ausgerechnet die! Müssten die nicht besonders „sensibel“ auf die verpestete Plörre reagieren, wo sie doch Tag und Nacht nichts anders tun, als gegen den „Faschismus“ zu Felde zu ziehen?

Genau hier liegt das Missverständnis. Die Berliner Mauer wurde von ihren Erbauern „Antifaschistischer Schutzwall“ getauft. Doch jeder weiß: Nicht gegen irgendeine Art von „Faschismus“ war das Werk gerichtet, sondern allein und ausschließlich gegen das deutsche Volk. Was noch nicht jeder weiß: Mit der „Antifa“ ist es genauso. Die Abschaffung Deutschlands erscheint ihr als güldenes Endziel aller Anstrengungen. Wer wie Sarrazin daran herumnörgelt, den beschießt man eben von den Zinnen des „Schutzwalls“ geneigter Medien.

Natürlich gibt es auch subtilere Möglichkeiten als die Wiederinbetriebnahme von NS-Parolen wie „... verrecke!“ oder -Ritualen wie der öffentlichen Büchervernichtung. Um langfristig Erfolg zu haben, muss man geschickter vorgehen, das wissen die Abschaffer auf der akademischen Ebene sehr genau. Dabei ist ihnen nicht entgangen, dass Deutschland kein ganz kleiner Brocken ist, den man mal so eben aus dem Weg räumen kann.

Ihr Fazit: Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die Deutschen sich selbst erledigen. Damit sie das auch tun mögen, muss ihnen zunächst jeder Anflug von Vaterlandsliebe vergällt werden. Wie Umfragen über deutschen Patriotismus im europäischen Vergleich belegen, ist man auf diesem Wege gut vorangekommen: Die Deutschen mögen sich wirklich nicht sonderlich.

Da war die Fußball-WM 2006 allerdings ein echter Rück­schlag. Die Abschaffer waren entsetzt über das fröhliche Fahnenmeer und rangen um Argumente, mit denen sie die schreck­lich unschuldige Patrioten-Party „entlarven“ könnten.

Wilhelm Heitmeyer, Professor für Pädagogik und Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, wurde fündig: Patriotismus sei demokratie- und fremdenfeindlich. In seiner Studie „Deutsche Zustände 2006“ lesen wir: „Je größer der Nationalstolz bei den Befragten ist, desto weniger wichtig sind ihnen demokratische Errungenschaften.“ Und: „Je höher die Identifikation mit Deutschland und je größer der Stolz auf die eigene Gruppe, desto stärker werden Fremdgruppen abgewertet.“

Merkwürdig, persönlich hatten wir das ganz anders erlebt. Die erste deutsche Fahne bei mir in der Gegend hatte zur WM 2006 der türkische Imbissbuden-Besitzer in seinem kleinen Laden aufgehängt. Wochen vor dem Ereignis, da hatten die meisten Deutschen noch nicht mal eine gekauft. Und die Immigranten feierten mindestens so laut auf der Reeperbahn wie die Eingeborenen, wenn Deutschland gewonnen hatte.

War wohl alles eine Wahrnehmungsstörung. Oder doch nicht? Der Kölner Psychologe Ulrich Schmidt-Denter hat da mal nachgeforscht und Einsichten zutage gefördert, über die er hoffentlich nie ein Buch schreibt. Über die WM 2006 berichtet er: „Das Großereignis hat Deutsche und Ausländer zusammengeführt.“

Es kommt noch schlimmer, was das Thema Patriotismus angeht. Der mangelnde Patriotismus der Deutschen ist laut Schmidt-Denter mitschuldig daran, dass sich viele Immigranten nicht integrieren oder gar assimilieren wollten. Als Türke sei man starken Patriotismus gewöhnt. Ein Volk, das sein Vaterland so wenig achte, sei da schlicht unattraktiv. Da wolle man lieber nicht dazugehören und grenze sich ab: „Wenn bei den Deutschen Nationalstolz nicht geschätzt wird, dann ist es nicht attraktiv für Ausländer, ,deutsch‘ sein zu wollen“, so der Wissenschaftler.

Und woher rührt der Patriotismusmangel der Deutschen? Nun wird es schrecklich. Schmidt-Denter: „Das liegt auch an der Art, wie in der Schule Geschichte unterrichtet wird ... Es wird sehr emotional übers Dritte Reich berichtet.“ Resultat: „Die Antipathie gegenüber dem Eigenen wächst und das ist nicht gut. Da verfehlt die Pädagogik ihr Ziel.“

Tatsächlich? Fragt sich doch, welches Ziel die „Pädagogik“ in Wahrheit verfolgt. Da könnte uns Pädagoge Heitmeyer gewiss einiges erzählen. Vielleicht geht es den Pädagogen ja ebenso wenig ums „Fakten vermitteln“ und „mündige Bürger heranziehen“ wie den Schutzwall-Antifas um die Bekämpfung des Faschismus? Interessant ist jedenfalls, was Schmidt-Denter noch herausgefunden hat. Nämlich, dass ältere Immigranten ohne Erfahrungen mit dem deutschen Geschichtsunterricht viel integrationsfreudiger seien als ihre Kinder, die hier zur Schule gegangen seien.

Und wie gehen wir nun mit diesen skandalösen Entdeckungen um? Na, ist doch klar – wie wir es immer gemacht haben: Wir machen den Entdecker fertig! Schmidt-Denter gibt dumpfen, nationalistischen Regungen eine scheinwissenschaftliche Rechtfertigung. Was man ja schon daran sehen kann, dass er ganz bestimmt „Beifall von der falschen Seite“ bekommt. Denn merke: Wenn die Falschen etwas Richtiges für richtig befinden, dann ist das Richtige eben falsch und das Falsche richtig. Moralisch betrachtet.

Wir müssen ja auch an Europa denken. Mit seiner Forschung legt der Psychologe, den wir ab jetzt nur noch „den umstrittenen ...“ nennen werden, die Axt an die Grundlagen deutscher Europa-Vorstellungen, wie sie der künftige Präsident des EU-Parlaments, der selbst Deutscher ist, dieser Tage umrissen hat. Sozialdemokrat Martin Schulz lässt wissen, dass er die deutsche Kriegsschuld „immer im Hinterkopf“ hat, wenn in Brüssel verhandelt wird. Soll bedeuten: Die Deutschen müssen dankbar sein, dass die anderen Europäer sie (und ihr Geld) überhaupt ertragen. Herr Schulz muss einen ausgezeichneten Geschichtsunterricht genossen haben.

Zudem stehen wir, so Schulz, „als stärkste Wirtschaftsmacht unter besonderer Beobachtung“. Besondere Beobachtung, da denkt man doch glatt an einen sicherungsverwahrten Psychopathen. Tatsächlich benehmen sich die Deutschen ja gerade wieder abscheulich. Ihre Exportüberschüsse, mit denen sie das Geld für die Rettungsschirme verdienen, sollen endlich „ausgeglichen“, sprich: rasiert werden. Als ersten Schritt will die EU-Kommission das Etikett „Made in Germany“ verbieten, soweit es ihr möglich ist.

Allerdings könnten sich die Deutschen, böse wie sie sind, dereinst mit einem ganz abgefeimten Trick aus der „Verantwortung“ stehlen: ihrer eigenen Pleite. Wer soll dann die Behindertenzulagen für Pädophile, Pyromanen, Exhibitionisten, Kleptomanen und Spielsüchtige bezahlen, die Griechenland sich gerade genehmigt hat? Noch über seinen Untergang hinaus hinterlässt Deutschland nichts als Ungemach.


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