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28.01.12 / Sanssouci für zwei Euro / Schlösserstiftung will Eintrittsgebühr für bessere Parkpflege

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-12 vom 28. Januar 2012

Sanssouci für zwei Euro
Schlösserstiftung will Eintrittsgebühr für bessere Parkpflege

Die Schlösserstiftung, die auch den Park von Sanssouci bewirtschaftet, will ab 2013 von jedem Parkbesucher in Höhe zwei Euro Eintritt verlangen. Schon jetzt können Sanssouci-Freunde an den Eingängen zur Parkanlage einen „freiwilligen Eintritt“ entrichten. Im Jahre 2011 kamen so immerhin rund 218000 Euro zusammen. Aber die meisten Besucher zahlen nicht.

Die Bundesregierung – stets klamm und auf der Suche nach neuen Einnahmequellen – befürwortet die Erhebung der neuen Abgabe, das Land Berlin ist dagegen. Brandenburg war bisher ebenfalls kein Anhänger der Spaziergängermaut, doch hier wackelt die Ablehnung.

Am 29. Februar 2012 will der Rat der Stiftung, an welcher der Bund mit 42,05 Prozent, Brandenburg mit 36,6 und Berlin 21,35 Prozent beteiligt sind, eine Entscheidung treffen. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) war in seiner Zeit als Potsdamer Oberbürgermeister ein Gegner der Gebühr. Die Anhänger des freien Eintritts hoffen darauf, dass er auch als Landesvater bei dieser Haltung bleibt.

Sanssouci-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh hingegen hofft auf jährliche Mehreinnahmen von 4,5 Millionen Euro für zusätzliche Gartenpflege und argumentiert zudem: „Gerade angesichts der Debatte um die Landesfinanzen ist es nicht verständlich, wenn man eine Einrichtung daran hindert, zusätzliche Einnahmen zu erwirtschaften“. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) leistet dennoch weiter Widerstand gegen die Gebühr.

Bei der Abstimmung wird es auf die brandenburgische Landesregierung ankommen, wo es noch keine einhellige Linie gibt. Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos, SPD-nah) plädiert für den Eintritt, Finanzminister Helmuth Markov von der Linken ist dagegen. Platzecks Position gilt noch als ungewiss. So hatte der Regierungschef erst am Wochenende auf einer Führungskräftekonferenz Brandenburgs Behördenchefs und Gerichtspräsidenten auf einen klaren Sparkurs eingeschworen und von ihnen neue Sparideen gefordert.

Darunter könnte natürlich auch ein Griff in die Taschen der Bürger und Besucher Brandenburgs verstanden werden. Staatskanzleichef Albrecht Gerber, der für das Land Brandenburg im Stiftungsrat sitzt, gilt übrigens als Gegner des Parkeintritts und brachte stattdessen eine Tourismusabgabe der Potsdamer Hotels ins Gespräch. Hans Lody


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