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28.01.12 / Erinnerung an Glanz und Gloria

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-12 vom 28. Januar 2012

Preußenempfang in Berlin:
Erinnerung an Glanz und Gloria

In der Agenda vieler Patrioten ist Mitte Januar als fester Termin der Neujahrsempfang der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg markiert. Traditionell steuern Preußens Freunde dann das zentral gelegene Hotel Hilton am Berliner Gendarmenmarkt an. Auch in diesem Jahr fanden wieder mehrere hundert in- und ausländische Gäste aus Wirtschaft, Politik, Diplomatie und Militär ihren Weg in die „Belle Etage“ des Hauses. Ein Trupp uniformierter „Langer Kerls“ versetzte die Gäste schlagartig 300 Jahre zurück in die Epoche des „Großen Friedrich“ und ließ die Erinnerung an Preußens Glanz und Gloria aufkommen. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Spandauer Blasorchester. Es erklangen Klassiker wie „Preußens Gloria“, „Märkische Heide“ und, zum Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung, die Nationalhymne.

Zur Tradition gehört auch die Ansprache des Präsidenten der Preußischen Gesellschaft, Volker Tschapke, in der aus jeder Zeile wahrhaftiger Enthusiasmus für preußisch-friderizianisches Gedankengut sprach. Des Königs „preußische Idee“ zu bewahren sei das vorrangige Anliegen der Preußischen Gesellschaft. Von ihren Kolloquien, Foren und Podiumsdiskussionen solle eine „Initialzündung für eine geistige Erneuerung Deutschlands“ ausgehen. Und es sind die preußischen Tugenden, die Tschapke als Richtschnur aufs Tapet brachte. Damit spannte er den Bogen in die heutige Zeit, in der die Gesellschaft sich mit Werteverfall und zunehmender Orientierungslosigkeit konfrontiert sieht. Gekonnt führte er den Beweis, wie brandaktuell die Ideale des Preußentums gerade heutzutage seien. „Wir erleben Stagnation und Auflösung in allen Bereichen“, so Tschapke. Damit brachte er in der Zuhörerschaft die Wahrnehmung derzeitiger Politik auf den Punkt: „Es gibt kein Vertrauen in die Seriosität politischer Entscheidungen und es ist keine politische Kraft auszumachen, die die Entwicklung aufhält.“ Mit dieser Aussage skizzierte er treffend die Malaise, die hierzulande Raum gegriffen hat. Konkret nahm er die globale Schuldenkrise und das durch sie ausgelöste allgegenwärtige Bedrohungsszenario für die Völker Europas ins Visier. Mit Nachdruck setzt er die über Jahrhunderte bewährten preußischen Tugenden Sparsamkeit und Genügsamkeit dagegen. Eindringlich warnt er vor den fatalen Folgen, wenn diese weiterhin außer Acht gelassen würden.

Als Ehrengast und Festredner begrüßte Tschapke den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP). Dieser bekannte sich in seiner Rede uneingeschränkt zu den preußischen Tugenden. So führte er aus, Gehorsam und Pflichterfüllung seien einst die Eckpfeiler der preußischen Armee gewesen und hätten auch für die Bundeswehr zu gelten.

Der Neujahrsempfang der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg hat sich im Laufe der Jahre zu einem traditionellen Treffen all jener entwickelt, für die preußische Ideale nach wie vor einen hohen Stellenwert haben. Sie nutzen diese Gelegenheit, sich zu informieren, Gleichgesinnte zu treffen, Freundschaften aufzufrischen und sich auszutauschen. Michael Johnschwager


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