© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-12 vom 28. Januar 2012

Überraschungspakete für Memel
LO-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern organisierte erneut Sammelaktion

Im Herbst jeden Jahres startet in Anklam die Aktion „Weih-nachtspäck-chen für Ostpreußen“. Träger sind die Landesgruppe der Ostpreußen im Mecklenburg-Vorpommern und der Bund der Vertriebenen, Kreisverband Anklam e.V. Diesmal wurden insgesamt 320 Sendungen gespendet – viele liebevoll gepackte Päckchen zum Herbsttreffen der Ostpreußen und zur BdV-Adventsfeier in Anklam. Sammelspenden kamen von der Anklamer Fleisch- und Wurstwaren GmbH mit 80 großen Dauerwürsten, vom Otto-Lilienthal-Gymnasium Anklam und vom Bibelkreis Blesewitz. Mitte Dezember machten sich der LO-Landesvorsitzende Manfred Schukat und sein Mitarbeiter Friedhelm Schülke mit der Fähre von Saßnitz-Mukran auf den Weg nach Memel zur Diakoniestation „Sandora“ (Eintracht).

Dort wurden sie wie im Vorjahr von der Leiterin Magdalena Piklaps und ihren Helfern sehr herzlich empfangen und aufgenommen. Auch diesmal war der VW-Bus wieder bis unters Dach voll. Gemeinsam mit dem Verein der Deutschen in Klaipeda sollten die Präsente noch vor Weihnachten an die Empfänger in der Stadt und auf dem Lande verteilt werden.

Wie schon berichtet, betreibt die Diakoniestation eine Suppenküche mit Kleiderkeller für bedürftige Menschen, egal ob Deutsche oder Litauer.

Ein ehrenamtlicher Vorstand wacht über die gerechte Verteilung. Es wird akribisch Buch geführt, wer wann was und wieviel bekommen hat. Die gesamte Arbeit lebt nur von Spenden. Deshalb sollten die Weihnachts-

päckchen auch 2011 wieder nach Memel gehen „und weil die Memelländer mit einem Bus extra nach Rostock zum Landestreffen der Ostpreußen mit einem schönen Kulturprogramm gekommen sind und dafür Zeit und Mühe nicht gescheut haben“ berichtet Manfred Schukat.

Auch der deutsche Verein „Heide“ in Heydekrug war in Rostock dabei und wurde nun mit Weihnachtspräsenten bedacht – gerade noch rechtzeitig, denn eine Woche später wollte der Verein seine Adventsfeier begehen.

Dort verzauberte schon der erste Schnee die schöne Winterlandschaft. Einzelne Päckchen wurden noch nach Jugnaten, Russ, Kukoreiten und zuletzt nach Kinten gebracht, wo das Hochwasser vom Kurischen Haff bereits die Straßen überschwemmte.

In den beiden verbliebenen Tagen machten sich Manfred Schukat und Friedhelm Schülke noch ein eigenes Bild vom Memelland-Archiv, welches vor kurzem der Simonaityte-Bibliothek in Memel [Klaipeda] übergeben worden war, und unternahmen einen Winterausflug auf die Kurische Nehrung bis nach Nidden. Einen wunderschönen Abschiedsabend verlebten sie als Gäste von Magdalena und Arnold Piklaps im früheren Kleinbahnhof von Memel, ehe es mit der Fähre zurück nach Mukran ging. Als die beiden Überbringer der Weihnachts-päckchen wohlbehalten in Anklam eintrafen, hatten sie im Memelland ihr persönliches Christfest sozusagen schon hinter sich. EB