© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-12 vom 28. Januar 2012

Teuerster Tee
Panda-Dung schafft besondere Nuance

Panda poo“, das ist der Name des teuersten Tees der Welt. Erst im Frühjahr kommt die erste Ernte auf den Markt. Das Geheimnis der neuen, von dem chinesischen Unternehmer An Yanshi in der Provinz Sichuan angebauten Sorte ist die natürliche Düngung mit dem mineralreichen Dung von Panda­Bären. Elf Tonnen davon hat er in einem Panda-Aufzuchtzentrum aufgekauft und auf einem ein Hektar großen Gelände ausgebracht.

Pandabären, deren Nahrung aus Bambus besteht, verwerten nur etwa 30 Prozent, den mineralreichen Rest von 70 Prozent scheiden sie wieder aus. „Die Menschheit muss eine harmonische Beziehung zwischen Himmel, Erde und ihrer Umwelt anstreben“, lautet das Credo des früheren Lehrers, der seinen grünen Tee in einer Packung auf den Markt bringt, die einen Panda-Bären zeigt, der einen Glaskrug hochhält. 500 Gramm der neuen Sorte sollen für 219000 Yuan (27000 Euro) verkauft werden.

Der Unternehmer und Verfechter einer natürlichen Düngung, der selbst noch nicht weiß, wie das neue Produkt schmecken wird, ist überzeugt, dass sein Tee beim Abnehmen der immer mehr an Gewicht zulegenden Chinesen hilft und zudem

die menschlichen Abwehrkräfte gegen Krebserkrankungen mobilisiert.

In Japan gilt der handgerollte „Gyokuru“ (Edler Tautropfen) aus der Präfektur Kyoto als Spitzenprodukt. 100 Gramm der obersten Kategorie werden im Land für bis zu 250 Euro gehandelt, der Exportpreis ist deutlich höher. Allerdings sind in Deutschland auch Qualitäten um 61 Euro je 100 Gramm erhältlich.

Weitere Spitzensorten sind Long Jing aus China und Sanxia White aus Taiwan, bei Schwarztees Golden Assam, Assam Jutlibari, Lapsang Souchong, Ruby Tea, Oolong und Spitzensorten von Darjeeling. J. Feyerabend