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04.02.12 / Politisch-korrekter Maulkorb

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-12 vom 04. Februar 2012

Politisch-korrekter Maulkorb
von Rebecca Bellano

Neben konkreten Vorschlägen, wie man die Sprachförderung von Kindern, vor allem jener mit Migrationshintergrund, verbessern kann, bot das Berlin-Institut in seiner Studie „Dem Nachwuchs eine Sprache geben“ auch Kritik an der Politik. Dabei ließen folgende Sätze aufhorchen: „Auch im Hinblick auf Sprachförderung gibt es nach wie vor viele ungeklärte Fragen, deren Beantwortung dadurch erschwert wird, dass politische Vorgaben die fachliche Diskussion zuweilen unterminieren. Dies wird etwa an dem Umstand deutlich, dass Evaluationsergebnisse mitunter nicht oder nur sehr zögerlich veröffentlicht werden, wenn sie nicht den Erwartungen entsprechen.“

Selten hat man in einer Studie so deutlich die Kritik am staatlich vorgegebenen vor allem politisch-korrekten Maulkorb gelesen wie hier. Merkwürdigerweise gab es keinen Aufschrei. Keine Kanzlerin Angela Merkel, die die Veröffentlichung mit den Worten kommentierte, sie sei „wenig hilfreich“. Möglicherweise ist es das Glück der Wissenschaftler, dass sie anders als der ehemalige Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, doch letztendlich ist der Erfolg beider gering. Bei Thilo Sarrazins zum überwiegenden Teil begründeter und auf Studien basierender Kritik an gesellschaftlichen Missständen wurde vor allem über die Vorwürfe gegen ihn diskutiert. Bei der Studie des Berlin-Instituts hingegen ist die Wahrnehmung gering. Zwar berichteten einige Medien wie die „Frankfurter Rundschau“, der „Spiegel“, Deutschlandfunk und ZDF über die Arbeit, doch jeder hatte seinen

Blickwinkel und eine Debatte über die Folgen der Erkenntnisse auf politischer Ebene ist bisher nicht erkennbar. Aber nur die Politik kann diese Missstände beheben. Es kann nicht sein, dass Milliarden ohne Sinn und Verstand ausgegeben werden, ohne dass geprüft wird, ob die Maßnahmen erfolgreich sind und wie man sie verbessern könnte.

Letztendlich werden so nicht nur die Zukunftsaussichten der unter mangelnden Deutschkenntnissen in der Schule leidenden Kinder getrübt, sondern auch die der Gesellschaft. Fakt ist nun mal, dass der Anteil von Kindern aus Zuwandererfamilien wächst. Werden diese aber nicht in die Lage versetzt, einen ordentlichen Schulabschluss samt Berufsausbildung zu erlangen, werden sie nie zu Leistungsträgern der Gesellschaft und integriert. Hierfür ist die Beherrschung der deutschen Sprache ein Schlüssel zum Erfolg.

Aber die Politik hört bestimmte Dinge nicht gerne, zum Beispiel, dass es vor allem bei Kindern aus muslimischen Familien Sprachdefizite gibt. Nur Verschweigen hilft hier niemandem. Mit Verschweigen findet man keine Lösungen und sorgt dafür, dass auch die Kinder der Nicht-Integrierten nichtintegriert sein werden. Das ist diskriminierend!


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