© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-12 vom 11. Februar 2012
Flessibilità
Der Silvio, oft wild verdammt
von Neiderschaft, gemeiner,
war immerhin so lang im Amt
wie dort vor ihm noch keiner.
Und auch sein Unterhaltungswert
beginnt uns abzugehen –
besonders wenn jetzt umgekehrt
wir diesen Monti sehen:
Als Kommissar von Goldman Sachs
und Bilderberger-Runde
ist der zwar Meister seines Fachs
und quasi Mann der Stunde.
Doch als Regierungschef in Rom
ein Intellektueller
und noch dazu ein Ökonom?
Der lacht wohl bloß im Keller!
Trotz allem hat er, wie es scheint,
nun mal probiert zu spaßen –
indes, es war ganz ernst gemeint,
zum Trost gewissermaßen:
Ein Lebens-Job sei
monoton,
und statt darauf zu hoffen,
sei Wechseln – na, ihr ahnt
es schon –
was Schönes, sagt er offen.
Flexibel sein, das pries der Mann
– und prompt ging’s in die Hosen –
als Tugend just der Jugend an,
der massenarbeitslosen!
Er selbst bleibt auch nur auf ein Jahr,
wie locker er vermerkte –
mit garantiertem Job, na
klar,
dort wo er früher werkte ...
Pannonicus
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