26.04.2024

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18.02.12 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-12 vom 18. Februar 2012

MELDUNGEN

Vortragsreihe zu Friedrich II.

Wustrau – Das Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau lädt im Rahmen seiner Sonderausstellung „Friedrich der Große als praktischer Aufklärer“ in seine Räumlichkeiten zu einer Vortragsreihe ein. Jeweils am Sonnabendnachmittag ab 15 Uhr spricht am 17. März Jürgen Overhoff aus Berlin über „Friedrich der Große und George Washington – zwei Wege der Aufklärung“, am 21. April Stephan Theilig aus Berlin über „Nec soli cedit – das kgl. preußische Bosniakenregiment und sein Tataren-Pulk im 18. Jahrhundert. Transformationsgeschichte zweier muslimischer Einheiten in (Neu-)

Ostpreußen“, am 2. Juni Günter Rieger aus Karwe über „Friedrich Graf von Zieten – ein Paradebeispiel eines Landrats in der preußischen Provinz“, am 1. September Christoph von Katte aus Hohenkamern über „Fluchtversuch 1730 / Kriegsgericht in Köpenick: Kronprinz Friedrich und Leutnant von Katte“ sowie schließlich am 29. September der Hausherr und Gastgeber Ehrhardt Bödecker über „Preußen – eine humane Bilanz“. Um Anmeldung wird gebeten beim Brandenburg-Preußen Museum, Eichenallee 7a, 16818 Wustrau, Telefon (033925) 70798, Fax (033925) 70799, E-Mail: wustrau@brandenburg-preussen-museum.de PAZ

 

Mann der Rohre

Remscheid – Beim Wort „Mannesmann“ stellen sich die Assoziationen „feindliche Übernahme durch Vodafone“ und „Rohre“ ein. Für ersteres kann Reinhard Mannesmann nichts, dafür lebte der am 13. Mai 1856 in Remscheid geborene und ebenda am 20. Februar 1922 verstorbene Preuße zu früh. Aber für letzteres, die Rohre, ist er dafür umso mehr verantwortlich. Schon frühzeitig hatte der gleichnamige Vater und Werkzeugfabrikant den Jungen während der Ferien im Familienbetrieb in die Fabrikationsabläufe eingewiesen. Dem Abitur folgte ein Studium des Maschinenbaus und der Chemie in Hannover, Heidelberg und Berlin. Die Saat fiel auf fruchtbaren Boden. Bereits 1878 erhielt Reinhard Mannesmann mit seinem Bruder Max sein erstes Patent für einen Fernsprecher-Schallverstärker. So fragte der Vater denn auch seine Söhne um technischen Rat, als er im Rahmen der Diversifikation in die Produktion von Gewehrläufen einsteigen wollte. Getreu dem Motto, dass der Krieg der Vater aller Dinge sei, entwickelten die Brüder darüber das nach ihnen benannte Mannesmann-Verfahren zur Produktion nahtloser Rohre. Da die bis dahin üblichen Exemplare mit Naht bevorzugt an dieser Schwachstelle zum Platzen neigten, eröffnete das neue Herstellungsverfahren ungeahnte neue Einsatzmöglichkeiten. Die Mannesmanns profitierten davon nicht nur durch die Vergabe von Lizenzen, sondern stiegen auch selber in die Rohrproduktion ein. Mit den Lizenzgebühren und fremdem Kapital gründeten sie 1890 die Deutsch-Österreichische Mannesmannröhren-Werke AG, aus der schließlich über Umwege die Mannesmann AG wurde. Es war eine Perle der bundesdeutschen Industrie – bis zur Übernahme und anschließenden Zerschlagung durch die britische Vodafone im Jahr 2000. M.R.

 

Annäherung an den Kaiser

Akkon – Gerhard von Malberg, dem sechsten Hochmeister des Deutschen Ordens, ist augenscheinlich seine zu große Papstnähe zum Verhängnis geworden. Folgerichtig ist sein Nachfolger, Heinrich von Hohenlohe, wieder eher der Kaiserpartei zuzurechnen. Heinrich von Hohenlohe war ein nachgeborener Sohn des gleichnamigen Grafen. Als letzterer nach 1212 starb, trat Heinrichs älterer Bruder Gottfried die Nachfolge des Vaters an. Heinrich indes trat als Domherr in Würzburg mit seinen ebenfalls nachgeborenen Brüdern Andreas und Friedrich 1219 in den Deutschen Orden ein. Gemeinsam brachten die drei Brüder Grundbesitz ein, die Grundlage der Ordenskommende Mergentheim. Heinrich wurde deren erster Komtur. Er gewann eine Vertrauensstellung beim Hochmeister Hermann von Salza und beim Kaiserhaus. So wurde er wohl mit der Aufgabe betraut, 1225 die Baut des Kaisers, Isabella von Brienne, aus dem Heiligen Land nach Italien zu geleiten. 1237 wurde er Mitglied des Regentschaftsrates Kaiser Friedrich II. für Deutschland. 1232 wurde Heinrich Deutsch­mei­ster. Er setzte die Entwicklung fort, weg von einem Landkomtur für Deutschland wie andere Landkonture, hin zum Verwaltungschef aller Niederlassungen des Deutschen Ordens im Reich. Unter dem papstfreundlichen Hochmeister Gerhard von Malberg verlor der kaiserfreund­liche Deutsch­meister jedoch 1242 sein Amt. Nach dem Sturz des Hochmeisters 1244 schlug jedoch Heinrichs große Stunde als dessen Nachfolger. Heinrich unterschied sich von seinem Vorgänger jedoch nicht nur in seinem Standpunkt zwischen Kaiser und Papst, sondern auch in der Prioritätensetzung zwischen Preußen und dem Heiligen Land. Im Winter 1245/46 ging er wohl als erster Hochmeister überhaupt nach Preußen. Handlungsbedarf gab es genug. 1242 war in Preußen ein Aufstand der Prußen ausgebrochen. Herzog Swantopolks von Pomerellen stand dem Orden feindlich gegenüber. Der livländische Landmeister Dietrich von Grüningen hielt zum Papst. Und mit Lübeck kam es zu Rivalitäten im Ordensland. Die Königin der Hanse wollte dort eine Tochterstadt gründen. 1246 gelang Heinrich von Hohenlohe zu Thorn ein Ausgleich mit Lübeck. In diesem Zusammenhang wurde die sieben Jahre zuvor gegründete Hafen- und Handelsstadt Elbing privilegiert. Sie erhielt statt des im Ordensland üblichen kulmischen Rechts eine abgespeck­te Fassung des lübischen Rechts zum Stadtrecht. Trotz seines Interesses für Preußen in der Tradition Hermann von Salzas kam Heinrich allerdings auch seinen anderen Verpflichtungen als Hochmeister nach. Nach 1246 finden wir ihn in Wien, 1247 in Franken und Lyon und ab 1247 wieder im heimatlichen Mergentheim. Wohl im Jahre 1249 ist Heinrich von Hohenlohe dann gestorben. M.R.

 

NRW und Ausländer

Köln – Der erste Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Heinz Kühn, wäre heute 100 Jahre alt geworden. Vor der Übernahme dieses Amtes 1978 war der Sozialdemokrat seit 1966 Ministerpräsident von NRW gewesen. 1992 ist er in seiner Geburtsstadt Köln gestorben M.R.


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