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18.02.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-12 vom 18. Februar 2012

Leserforum

Friedrich der Große verhinderte Krieg

Zu: „Der unsterbliche König“ (Nr. 3)

Die Behauptung, dass Friedrich II. mitten im Frieden den Habsburgern Schlesien gestohlen habe, bedarf einer Korrektur. Denn in Wirklichkeit war es genau umgekehrt: Es waren die kaisertreuen Habsburger, die durch üble Täuschung sich diese Provinz einverleiben wollten.

Friedrich besaß einen von den brandenburgischen Hohenzollern mit ihren verwandten Herzögen in Schlesien vor Jahren abgeschlossenen Erbvertrag. Zur Zeit des Großen Kurfürsten starben alle Herzöge aus. Die Habsburger besetzten im Handumdrehen illegal dieses Preußen zustehende Gebiet. Der Große Kurfürst war zu schwach, sich gegen die Großmacht in Wien zu wehren. Die Österreicher boten ihm als Trost den Kreis Schwiebus an, eine Art Schrebergarten.

Danach beschwatzten österreichische Diplomaten den noch unmündigen Kronprinzen zu dem schriftlichen Versprechen, sofort nach seiner Thronbesteigung Schwiebus wieder herauszugeben. Damit erfüllte Habsburg den Tatbestand arglistiger Täuschung laut bestehenden Strafrechts. Hiermit ist der Fall sonnenklar. Der alte Erbvertrag war noch gültig. Friedrich II. war formal im Recht.

Joachim Fernau hat mich gelehrt, dass der „Alte Fritz“ in einer für Bayern kritischen Situation geholfen hat. Er ersparte den Bayern nämlich einen Krieg mit den Österreichern, insbesondere mit Joseph II., Maria Theresias ältestem Sohn und Mitregenten, einem netten aber gefährlichen Wirrkopf, der auf die „Schnapsidee“ kam, in Bayern einzumarschieren, weil der Bayer Karl Theodor sich weigerte, Bayern zu verlassen. Joseph II. handelte aus purer Abenteuerlust. Dieser vermutete, der Feldzug würde ein Spaziergang werden, und er wäre es auch geworden, wenn sich hier nicht Friedrich eingeschaltet hätte. Wie der Blitz aus heiterem Himmel erklärte er Österreich den Krieg! Joseph gab daraufhin seinen „Blitzkrieg“ gegen Bayern auf. Allein der Ruf der preußischen Regimenter und seiner vorbildlichen Offiziere garantierte den Frieden.

Rudolf H. Doblin, Osterholz-Scharmbeck

 

 

Sprachrohr verfolgter Konservativer

Zum Leserbrief: „Scharfer Ton, uneinheitliche Ausrichtung“ (Nr 2)

Der Leserbrief ist ein interessantes Dokument, öffnet er einem doch die Gedankenwelt mancher PAZ-Leser. Gelobt wird der Ge-schichts- und Kulturteil – der für Wirtschaft und Politik wird als uneinheitlich und negativ gerügt, abgerundet wird die Kritik noch mit dem Hinweis, dass die „jetzigen Regierungsparteien der PAZ-Leserschaft näher stehen, als alle anderen zusammen“.

Inwieweit die Wirtschaftspolitik überhaupt noch diesen Namen verdient, möge jeder Leser vor dem Hintergrund der „Euro-Lebensverlängerung“ selbst entscheiden.

Was das „Näherstehen“ betrifft, muss die Frage erlaubt sein, ob das „kleinere Übel“ (CDU) tatsächlich noch das kleinere Übel ist? Der von Merkel als Bundespräsident in Berlin installierte Christian Wulff wirft ein treffendes Licht auf die gesamte politische Klasse in der Bundesrepublik und ruft einem die Worte aus Jesaja 41,24: „Siehe, ihr seid nichts und euer Tun ist auch nichts und euch erwählen ist ein Gräuel“, ins Gedächtnis. Für die PAZ bedeutet das: Bleiben Sie so, wie Sie sind – preußisch, korrekt, als kritische Zeitbeobachter und auch immer mehr Sprachrohr einer bedrängten und verfolgten konservativen Schicht in der Bundesrepublik.

Hans Ulrich Thiele, Bielefeld

 

 

SED-Kulturschande

Zu: „Streit um Marx-Monument“ (Nr. 5)

Gysis Beschimpfungen sind ein Skandal! Er gehört einer Partei an, die zu DDR-Zeiten Kirchen und Schlösser in die Luft gesprengt hat. Größere Kulturschänder als diese Vagabunden gibt es in unserem Land derzeit nicht!

Jochen Reimar, Berlin

 

 

Unfassbar

Zu: „Meinungen“ (Nr. 5)

Als 1970 Geborene gehöre ich zu der Generation, die nie mit Not und Vertreibung in Berührung kam. Meine Familie war zwar durch die innerdeutsche Mauer geteilt, aber auch dieses Bauwerk steht ja – Gott sei dank – schon viele Jahre nicht mehr.

Als ich auf der letzten Seite der PAZ Nr. 5 vom 4. Februar die Meinung der Linken-Politikerin Christin Löchner las, verschlug es mir die Sprache. Grundsätzlich sei jedem Menschen seine Meinung zugestanden, aber bei so viel dümlicher Ignoranz, da fehlen mir die Worte.

Ich würde mich zu gerne mal mit Frau Löchner über ihre Meinung zum Thema „Migranten“ austauschen und ich bin sicher, sie vertritt die politisch korrekte aller Gutmenschen.

An dieser Stelle sei gesagt: Man muss nicht dabei gewesen sein, um nicht auch heute noch Mitleid für die Menschen zu empfinden, denen dieses unfassbare Leid angetan wurde und die quasi über Nacht die Heimat verloren, in der ihre Familien oft seit Hunderten von Jahren gelebt haben.

Katharina Koch, Gotha

 

 

Einzig das Volk

Zu: „Angst vor Teilung“ (Nr. 5)

Stellungnahme eines freiheitsbewussten Appenzellers: Unabhängiges Schottland, Ja oder Nein?

Darüber hat lediglich das durch die Politik permanent über den grünen Klee gelobte Selbstbestimmungsrecht der Völker zu entscheiden.

Folglich wäre auch Spanien gut beraten, die Basken und Katalanen frei über ihre Zukunft bestimmen zu lassen.

Und wie steht es mit dem von den Siegern des Ersten Weltkriegs widerrechtlich Rom zugeschanzten, durch die Faschisten unterdrück­ten und vom heutigen Italien bevormundeten Südtirol?

Was zählt, ist allein des Volkes Wille! Den Politikern fällt lediglich die Aufgabe zu, Mehrheitsentscheide des Souveräns umzusetzen. EU hin oder her.

Vincenz Oertle, Gais, Schweiz

 

 

Des Königs Sohn

Zu: „Vor 1050 Jahren: Als Deutschland das Herz Europas wurde“ (Nr. 4)

Ich bedanke mich für den wun-derbaren Artikel zum Jubiläumstag der Gründung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Darin heißt es unter anderem: „Karl der Große begründete 831 das Missionsbistum Hamburg und Otto der Große 968 das Missionsbistum Magdeburg.“ Kaiser Karl der Große war bereits im Jahre 814 verstorben. Somit kann das Gründungsdatum des Bistums Hamburg 831 nicht stimmen. Ich vermute, dass es sich um einen Zahlendreher handelt: Nicht 831, sondern 813.

Vielen Dank sage ich der Preußischen Allgemeinen Zeitung, die ich seit Jahrzehnten mit großem Interesse lese.

Manfred Kehlert, Laatzen

Anmerkung der Red.: Die Jahreszahl 831 stimmt, Gründer des Bistums war Karls Sohn Ludwig. Wir bitten um Entschuldigung.

 

 

Polnische Geschichtsklitterungen am Beispiel der Schlacht von 1410

Zu: „Kunst ist eine Waffe‘“ (Nr. 1)

1. Die Schlacht von Tannenberg, in der polnischen Sichtweise „Schlacht von Grunwald“ genannt, hat beim Ort Grünfelde in der Nähe von Gilgenburg stattgefunden. Irrtümlicherweise wurde Grünfelde ins Polnische mit Grunwald übersetzt, demzufolge wurde der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg in Grunwald umbenannt. Den zweiten Fehler begingen polnische Patrioten, indem sie die Schlacht als Sieg über das Deutschtum und im engeren Sinne als Sieg über die Preußen interpretierten. Der Staat Preußen hatte 1410 noch gar nicht bestanden! Auch der „Sieg über das Deutschtum“ ist nicht gerechtfertigt, weil damit das Bismark’sche Deutschland von 1871 gemeint ist und nicht der bereits politisch unbedeutsam gewordene Rest des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von 1400.

2. Die polnische Sichtweise stellt die Schlacht von Tannenberg als „gerechten Krieg“ über verhasste „Eroberer“ dar. Doch auch hier folgen die Polen lediglich ihrem nationalistischen Wunschumdenken der geschichtlichen Ereignisse: Einen gerechten Krieg hat es nie gegeben und die Ordensritter waren keinesfalls Eroberer polnischen Eigentums. Das Gegenteil ist der Fall: Die Schlacht von Tannenberg ging nicht vom Deutschen Orden aus, sondern die Ordensritter wurden auf eigenem Territorium vom Heer der polnisch-litauisch-russischen Söldner angegriffen. Hier wurde keinesfalls die polnische Heimat verteidigt oder polnischer Boden zurückerobert, sondern hier wurde in einer kriegerischen Attacke das Eigentum anderer geraubt. Der Ordensstaat war damals selbstständig und allenfalls dem Vatikan unterstellt. Die Päpste, Kaiser Fried­rich II. und auch der Herzog Konrad von Masowien (Masowien war die nördlichste Provinz Polens) hatten den Ordensrittern im Gegenzug für die Christianisierung der Prussen sämtliche Eroberungen außerhalb der Landesgrenzen Polens als Eigentum auf Ewigkeit garantiert.

Es waren nicht die Ordensritter, die Verrat übten, sondern der polnisch-litauische König. Im Vorfeld der Schlacht von Tannenberg hatte er noch 1404 per Vertrag mit dem Ordensstaat den Rittern die litauische Provinz „Samaiten“ zugestanden. Im Gegensatz zu den Litauern, die kampflos zum Christentum konvertierten, weigerten sich die Samaiter (ein litauischer Stamm), die Herrschaft der Ordensritter anzuerkennen. Für diesen Fall waren die Ritter nach damaliger Rechtsauffassung vom Papst und dem polnisch-litauischen König per Bulle und Vertrag legitimiert, den Glauben mit der Waffe zu verbreiten und das Land als Eigentum zu übernehmen. Das Land wurde also den Samaitern weggenommen, nicht den Polen! Allerdings waren die Litauer und Polen selbst an der Eroberung von Samaiten interessiert, um zu verhindern, dass der Ordensstaat eine strategisch wichtige direkte Verbindung zu Livland erhielt. Nur sechs Jahre später brach der polnisch-litauische König seinen Vertrag mit dem Ordensstaat.

3. Der im Artikel erwähnte Freundesverrat entbehrt der Grundlage, nachzulesen in der PAZ vom 30. Januar 2010 in dem Artikel „Warum diese Ablehnung?“ von Wolfgang Thüne: Zu keinem Zeitpunkt während der 50 Jahre währenden Unterwerfung und Christianisierung der Prussen hat der Deutsche Orden auch nur die geringste Aggression gegen Masowien begangen. Er hat Polen nie ein Haar gekrümmt oder Leid zugefügt.

4. Sicherlich wurde das Denkmal für die Schlacht von Tannenberg im Jahr 1914 als nationales Denkmal errichtet, was spräche auch dagegen? Vorbild für die Gedenkstätte ist das neolithische Stonehenge in England und das mittelalterliche Castel del Monte, die mystische Burg Kaiser Friedrich II. in Apulien. Diese Auslegung hat zudem noch den Hintergrund, dass es Friedrich II. war, der den Ordensrittern den Auftrag zur Christianiserung der heidnischen Prussen gegeben hatte. Interessant ist, dass die ehemaligen Ordensburgen heute Touristen von Polen stolz als „polnische Burgen im gotischen Stil“ vorgeführt werden.

Vera Macht, Berlin

 

 

Unfaire Darstellungsweise

Zu: „Kriegsverbrechen im Indischen Ozean“ (Nr. 2)

Wenn Ihr Bericht zusammenhanglos – wie geschehen – dargestellt wird, ist die Fokussierung progammiert: Als nächstes spricht man von den bösen Holländern und so weiter …. und die haben ja auch ... Das ist eine schlechte, unvollständige, unfaire Darstellungsweise. Wir Deutsche litten und leiden doch selbst bis heute unter dem Vorwurf der oft noch anklingenden Kollektivschuld.

Es gibt in Zusammenhang mit Kriegsverbrechen nicht die Deutschen, die Russen, die Amerikaner, die Türken oder hier die Holländer allgemein. Es gibt aber sehr wohl Menschen, die sich durch Politiker oder Religionsfanatiker für falsche Ideale haben instrumentalisieren, begeistern und missbrauchen lassen.

Die Recherchen für den Artikel mit Namen, Zeit- und Ortsangaben waren schon beachtlich. Die unmenschliche Behandlung von wohl 2436 deutschen Zivilpersonen ab Januar 1942 durch die Kolonialverwaltung von Niederländisch-Indien (heute Indonesien) stellt in Verbindung mit der Versenkung der „Van Imhoff“ durch Japaner und der bewusst unterlassenen Hilfeleistung durch Holländer für die Schiffbrüchigen blanke Barbarei dar. Es hat hier ganz klar Unschuldige getroffen. Die faire Aufarbeitung der Fakten wurde lange torpediert und Schuldige in den Niederlanden nach dem Krieg nie zur Rechenschaft gezogen.

Wolfgang Saurenbach, Wuppertal

 

 

Über Dönitz und Boehm mit Skepsis gelesen

Zu: „Treu zur Fahne in Krieg und Frieden“ (Nr. 4)

Wem die deutsche Marinegeschichte vertraut ist, der liest die Ausführungen von Eberhard Kliem in seinem Artikel über den Generaladmiral Hermann Boehm mit einer gewissen Skepsis – so die Aussage, Karl Dönitz habe Boehm nach seiner Amtsübernahme als Oberbefehlshaber der Marine (ObdM) entlassen, weil er „Boehm mit seinen heftigen Auseinandersetzungen mit der NSDAP als Belastung für seine geplante Annäherung an Hitler und die Partei empfand.“

Dönitz hat die Marine nach seiner Amtsübernahme im Januar 1943 neu organisiert. „Den organisatorischen Maßnahmen stimmten die Seekriegsleitung und die Frontdienststellen ausnahmslos zu, sie waren sachlich gerechtfertigt und leuchteten ohne weiteres ein.

Die damit zusammenhängenden Personalveränderungen hingegen machten oft böses Blut und ließen bei Persönlichkeiten wie Boehm, Marschall, Schuster, Fuchs, Witzell eine zum Teil lang andauernde Verstimmung zurück.“

So der – leider viel zu früh 2010 verstorbene – Kieler Historiker Michael Salewski in seinem zwischen 1970 und 1975 erschienenen dreibändigen Werk „Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945“, hier Band 2.

Die Behauptung, Karl Dönitz habe „auf Grund der ,Zuverlässigkeit‘ im nationalsozialistischen Sinne entschieden“, weist Salewski – übrigens völlig unverdächtig, ein Dönitz-Freund gewesen zu sein – als „absurd“ zurück. Man könne es dem neuen ObdM kaum verdenken, die ihm übertragene „neue Aufgabe“ mit „neuen Männern“ in Angriff zu nehmen.

„Die Führungsspitzen der Raederschen Marine waren überaltert und zum Teil nicht mehr flexibel genug. (…) Die Zukunft sollte zeigen, dass Dönitz mit seinem rasch und konsequent durchgeführten Personalwechsel und mit der Neuorganisation der gesamten Kriegsmarine tatsächlich die Voraussetzung für höhere Arbeitsleistungen der Marine geschaffen hatte.“

Rolf Bürgel, Darmstadt

 

 

Gewagte These

Zu: „Islamisten lauern“ (Nr. 6)

Die syrischen Alawiten (Nusairier) sind nicht ohne Weiteres mit den türischen Aleviten (Bektashiten) zu vergleichen. Assad ist also kein Alevit, „dessen Religion in der Türkei Millionen angehören“. Die Alawiten sind vielmehr sowohl in der Türkei wie auch in Syrien eine verschwindend kleine Gruppe. Doch diese Gruppe hat gemeinsame Interessen mit den anderen religiösen Minderheiten, vor allem mit der relativ großen, nämlich 15 Prozent der Bevölkerung umfassenden christlichen Minderheit.

Syrien ist bisher noch eines der religiös tolerantesten Länder der Region. Ob der Widerstand gegen Assad vor allem sunnitisch-islamistisch geprägt ist, ist bisher nicht erwiesen.

Hans Mohrmann, Darmstadt

 

 

Politisch inkorrekt

Wenn man den Anstieg „linksorientierter Gewaltkriminalität“ (26,6 Prozent) dem Rückgang auf der rechten Seite (minus 3 Prozent) gegenüberstellt, so ist man erstaunt, dass unsere Politiker immer wieder unisono allein den „Kampf gegen rechts“ beschwören.

Wo bleiben entsprechende Programme für einen „Kampf gegen links“? Das wäre allerdings gegen den herrschenden Zeitgeist und damit „politisch inkorrekt“.

Wolfgang Reith, Neuss


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