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18.02.12 / Eine Broschüre wird groß / »Deutschland-Journal« der SWG überzeugt durch gewichtige, umfangreiche Beiträge – Ex-»FAZ«-Autor über die Euro-Krise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-12 vom 18. Februar 2012

Eine Broschüre wird groß
»Deutschland-Journal« der SWG überzeugt durch gewichtige, umfangreiche Beiträge – Ex-»FAZ«-Autor über die Euro-Krise

Das regelmäßig zum Jahreswechsel von der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) herausgegebene „Deutschland-Journal“ hat inzwischen, wie die neueste Nummer zeigt, einen Umfang erreicht, der eher an ein Buch als an eine Zeitschrift denken lässt. Die Qualität des Inhalts rechtfertigt durchaus die 144 Seiten, doch stellt sich die Frage, ob damit eine Publikation, die vor allem der aktuellen Auseinandersetzung dienen soll, nicht überfrachtet ist.

Fast jeder Aufsatz ist eine Bereicherung der Diskussion um die aktuellen wie die grundsätzlichen Fragen, wie es um unser Gemeinwesen bestellt ist. Einige verdienen hier besonders herausgestellt zu werden, so vor allem der Beitrag des früheren Wirtschaftsredakteurs der „Frankfurter Allgemeinen“, Klaus Peter Krause, der sich mit den Themen befasst, die seit Monaten die Diskussion beherrschen: mit der Finanzkrise und mit der Euro-Währungsunion.

Krause versteht es, bei aller Fachkenntnis die Entwicklung zur augenblicklichen nahezu aussichtslos erscheinenden Lage so darzustellen, dass sie jedem interessierten Bürger einleuchtet. Eine wichtige Ursache dafür, dass unsere Finanz- und Wirtschaftspolitik wie festgefahren erscheint, liegt in dem von den Regierenden sehenden Auges verursachten Bruch des Maastricht-Vertrages. Er verbot ausdrücklich, dass ein Staat für die Schulden eines anderen aufkommt. Man scherte sich nicht darum. Die Folge: Das gesamte Gefüge der Finanzpolitik geriet ins Rutschen. Damit befindet sich die gesamte EU auf einem Weg, der immer mehr zu einer Gefährdung nicht nur des Wohlstandes Europas führt, sondern auch der Demokratie. Die Lektüre sei dringend empfohlen. Ähnlich argumentiert Professor Eberhard Hamer vom Mittelstandsinstitut Niedersachsen, der schon seit Jahren warnend auf eine solche Entwicklung hingewiesen hat.

Einem ganz anderen Thema wendet sich Felix Schecke zu, der Regionalleiter der SWG in Niedersachsen. Er befasst sich mit der Gefährdung unserer deutschen Identität und hofft auf deren Wiedererwachen.

In der neu eingeführten Abteilung „Deutschland und seine Nachbarn“ findet man den Bericht eines Zeitzeugen über Ereignisse der ersten Nachkriegsjahre, die in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten sind, als nämlich starke dänische Kräfte versuchten, unter Ausnutzung der deutschen Niederlage das nördliche Schleswig-Holstein abzutrennen und Dänemark zuzuschlagen. Lebhaft wird geschildert, wie sich allmählich deutsche Gegenkräfte formierten und es gelang, die Kräfte zurückzudrängen, die sich – nicht zuletzt durch reichliche Lebensmittelgaben verführt – für Dänemark entscheiden wollten.

Der stellvertretende SWG-Vorsitzende, Oberst i.G.a.D. Manfred Backerra, fasst in knapper Form und allgemein verständlich zusammen, was die sich nicht der politischen Korrektheit unterwerfenden Historiker übers Entstehen des deutsch-sowjetischen Krieges erforscht haben. Stefan Scheil, Franz Uhle-Wettler, Joachim Hoffmann, Heinz Magenheimer haben jahrzehntelang durch intensives Quellenstudium Tatsachen über die wirklichen Ursachen des Krieges zu Tage gefördert, aufgrund derer die propagandistische Behauptung, Deutschland habe die „nichts ahnende friedliebende Sowjetunion überfallen“, als widerlegt gelten kann.

Hans Heckel, Redakteur der Preußischen Allgemeinen Zeitung, geißelt in dem ihm eigenen ironischen Stil die Ich-Schwäche der Deutschen und fragt, welche Gründe Ausländer haben sollten, sich in die sich selbst als minderwertig ansehende deutsche Gesellschaft zu integrieren.

Backerra steuert einen zweiten Beitrag bei, dem man die Wut anmerkt, die dem Autor die Feder geführt hat. In ihm zweifelt er daran, dass von der grundgesetzlich garantierten Meinungsfreiheit zurzeit in der Bundesrepublik noch die Rede sein kann. Die Beispiele, die er anführt, sind bestürzend, so dass man mit Recht sagen kann, heute habe sich in unserer „angeblich pluralistischen Gesellschaft eine Recht, Freiheit und Menschenwürde missachtende Intoleranz des politisch Korrekten ausgebreitet, die jeden lyncht, der auch nur angeblich dagegen verstößt“. Er plädiert dafür, sich trotzdem mutig zu Wort zu melden, indem man in Wortbeiträgen, Leserbriefen und so weiter die Gegenposition vertritt. Es gilt, Vorschläge zu unterstützen, die dem Bürger mehr Mitsprache ermöglichen wie zum Beispiel Direktwahl des Bundespräsidenten und der Ministerpräsidenten. H.-J. von Leesen

Das „Deutschland-Journal“ ist gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheines pro Exemplar für Versandkosten und Schutzgebühr erhältlich bei der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft, Postfach 26 1827 in 20508 Hamburg.


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