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25.02.12 / Allenstein im Wettbewerbsfieber / Masuren möchte zu den »neuen sieben Wundern« gehören – Zeitschrift sucht das Wichtigste und die Wichtigsten der Allemetropole

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-12 vom 25. Februar 2012

Allenstein im Wettbewerbsfieber
Masuren möchte zu den »neuen sieben Wundern« gehören – Zeitschrift sucht das Wichtigste und die Wichtigsten der Allemetropole

Seit mehreren Monaten wirbt die Region Masuren mit einer groß angelegten Plakataktion für einen möglichst guten Platz im Wettbewerb „New seven wonders“ (Neue sieben Wunder). Überall wurden großformatige Plakatwände angebracht, auf denen die einmaligen Naturschönheiten Masurens mit den reizendsten Landschaften der Welt verglichen werden. So hat man beispielsweise einen mit Klatsch­mohn bewachsenen Ackerrand mit einem Tulpenfeld in den Niederlanden zusammengestellt. Eine Luftaufnahme eines durch dunklen Wald umsäumten Sees weckt unwillkürlich eine Assoziation an den Regenwald im Amazonasbecken. Die smaragdgrüne Wasseroberfläche eines anderen Sees und dessen Ufer voller Yachten sind dagegen nur schwer von der Adriatischen Küste zu unterscheiden (siehe Bild). All diese spektakulären und aufwändigen Maßnahmen sollen die touristische Attraktivität des südlichen Ostpreußen steigern. Man hofft, auf diese Weise die niedrige Zahl der Übernachtungen in der Region zu erhöhen. Die Kandidatur wurde kürzlich in einem Sonderschreiben von Papst Benedikt XVI. unterstützt.

Ein weiterer Wettbewerb wurde in der Wochenzeitschrift „Nasz Olsztyniak“ (Unser Allensteiner) ausgeschrieben. Hier werden die wichtigsten Ereignisse in Allenstein und die bekanntesten Einwohner dieser Stadt vorgestellt.

Die genannten Ereignisse betreffen alle Veränderungen in Allenstein kurz vor und nach dem EU-Beitritt Polens im Jahre 2004. Sie haben überwiegend wirt­schaftlich-infrastrukturellen Cha­rakter, betreffen aber auch Wandlungen im Bereich der lokalen Kultur und der Lebensart der Einwohner. Eines steht fest: Sie haben das Stadtbild stark verändert und den Alltag weitgehend geprägt.

Es handelt sich um Neuerungen wie die Entstehung des großen Ein­kaufs­zentrums „Alfa“, den Ausbau des Freilichttheaters am Schloss, die Errichtung eines Neubaus für die Philharmonie, den Umbau des Rathausvorplatzes und einiger anderer Plätze in der Stadt, die Sanierung des Hauses des deutschen Industriellen Otto Naujack, die grundlegende Ausbesserung der Hauptstraße entlang der Eisenbahngleise sowie den Bau eines Wasserfreizeitparks.

Unter den Höhepunkten im Rahmen der Lebensart rangieren die Anstellung von Frauen als Busfahrerinnen und die sogenannte Sex-Affäre im Rathaus wie auch die alljährlichen Studententage sehr hoch.

Zu den beachtlichsten Veranstaltungen im kulturellen Leben zählten die Konzerte von Weltstars wie Goran Bregovic und Susan Vega sowie der Sieg der ukrainisch-polnischen Musikgruppe „Enej“ in der Fernsehsendung „Must Be The Music“.

Für beachtenswert und erfolgreich wurde auch das Aufleben der bürgerlichen Aktivität gehalten, die sich erstmals in Form von organisierten Straßenfesten und Weihnachtsmärkten zeigten.

Einen Höhepunkt im wissenschaftlichen Prestige der Region stellt die Einführung des Studienganges Humanmedizin an der Ermländisch-Masurischen Universität in Allenstein dar. Der Professor Wojciech Maksymowicz, einer der Väter des Studiengangs, hat zurzeit die Dekanstelle der Medizinischen Fakultät inne. Im vergangenen Jahrzehnt gab es jedoch auch Minuspunkte: In dieser Zeit wurden drei Kinogebäude geschlossen oder niedergerissen, wie das „Kopernik“.

Die zehn prominentesten Persönlichkeiten sollen aus einer Liste von 40 Namen gewählt werden. Die meisten Kandidaten sind Künstler, ferner sind Unternehmer, Politiker und Sportler vertreten. Nur wenige Wissenschaftler und Mediziner sind aufgeführt. Kirchenoberhäupter fehlen gänzlich. Das weibliche Geschlecht ist unterrepräsentiert, da nur wenige Damen mit ihrem Können an die Öffentlichkeit getreten sind. Es sind die Schauspielerinnen Irena Telesz und Anna Samusionek, die Tanzlehrerin Iwona Pavlovic, die Abgeordnete Lidia Staron und die Sängerin Julia Marcell. Zum berühmtesten Allensteiner wurde der Amateur-Radler Bolesław Krawczyk auserkoren, der für seine sportlichen Leistungen auch einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde erhielt. Grzegorz Supady


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