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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-12 vom 03. März 2012
Der Balken Dass Polen sich nach Kräften für seine Landsleute im Ausland einsetzt, ist löblich und aller Ehren wert. Ob im Drängen um den Minderheitenstatus in Deutschland, im Schulstreit in Litauen oder gar im Kampf um Selbstbehauptung unter Diktatur-Bedingungen in Weißrussland – die Polonia, wie Polen seine Volksgruppe jenseits der Grenzen mit Wertschätzung nennt, ist sich der Schützenhilfe aus Warschau sicher. Das Lamento in Politik und Presse ist immer groß, wenn deren Rechte oder Ansprüche tatsächlich oder vermeintlich geschmälert werden. Doch beim Zeigen auf den Splitter im Auge des Gegenübers sticht der Balken im eigenen umso mehr hervor: Warschaus Umgang mit den eigenen Volksgruppen ist schwer mangelhaft. Der etwa 47000 Köpfe zählenden weißrussischen Volksgruppe ergeht es unter polnischer Verwaltung nicht besser als der deutschen: Keine Schulen mit Weißrussisch als Unterrichtssprache, keine Radio- und TV-Stationen in belarussischer Sprache, keine Möglichkeit mit den Behörden in der Muttersprache zu kommunizieren. Also, Besen her und vor der eigenen Tür kehren! |
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