© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-12 vom 03. März 2012

MELDUNGEN

Gehörlose: Alles untertiteln

Frankfurt am Main – Gehörlose wollen beim Fernsehen nicht länger Benachteiligungen hinnehmen. Unter Verweis auf die UN-Behindertenrechtskonvention hat der Landesverband der Gehörlosen Hessen die vollständige Untertitelung aller TV-Sendungen gefordert, um barrierefrei fernsehen zu können. Der Vorsitzende des Landesverbandes, Achim Kreutz, verwies darauf, dass im kommenden Jahr die Rundfunkgebühren auf eine Haushaltsabgabe umgestellt werden, die auch Einwohner, die kein TV-Gerät nutzen, zur Gebührenentrichtung verpflichtet. Dazu zählen häufig auch Gehörlose. Kreutz kritisierte insbesondere den Hessischen Rundfunk (HR), der 2011 mit einem Untertitelungsanteil von nur 15 Prozent am schlechtesten von allen ARD-Anstalten abschnitt. Der Gehörlosen-Landesverbandschef schlug vor, der HR könne eines seiner Radioprogramme aufgeben, um Gelder für die aufwendige Untertitelung freizubekommen. CR

Umbenennung geplant

Mainz – Nach dem Willen der Stadt Mainz soll der Deutschhausplatz, an dem der Landtag von Rheinland-Pfalz liegt, in „Platz der Mainzer Republik“ umbenannt werden. Die Initiative dazu ging unter anderem von der Fraktion der Grünen im Ortsbeirat Mainz-Altstadt aus. Anwohner und der Städtetag haben gegen die Pläne Protest eingelegt. Der Landtag hat seinen Sitz im Deutschhaus, das ab 1730 für den Hochmeister des Deutschen Ordens errichtet wurde. Das barocke Palais war während der kurzlebigen Mainzer Republik Sitz des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents. CR