23.04.2024

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03.03.12 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-12 vom 03. März 2012

MELDUNGEN

Mangel an Fachkräften

Tilsit – Bei der Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte für die Baustelle des Kernkraftwerks „Baltiskaja“ fehlt es an Vorlauf. Seitdem die Tiefbau- und Fundamentarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind, soll jetzt mit den Bauten für die Turbinen und den Reaktor des Blocks 1 begonnen werden. Dazu bedarf es gut ausgebildeter Facharbeiter, die in dieser Gegend jedoch rar sind. Ihnen wird ein Durchschnittsverdienst von 31400 Rubel (etwa 800 Euro) im Monat angeboten. Das ist für russische Verhältnisse recht lukrativ. Das Angebot lockt und vor dem Tilsiter Personalbüro in der früheren Grabenstraße 8 stehen die Interessenten Schlange. Doch die Maßstäbe für eine Einstellung sind hoch und nur die wenigsten Bewerber bringen die geforderten Voraussetzungen mit. Von über 1500 Bewerbungen haben gerade einmal 17 eine Zusage erhalten. Da die Anzahl der zu besetzenden Arbeitsplätze sich in diesem Jahr verfünffachen und auf 3000 steigen soll, wird man wohl nicht nur auf örtliche Ressourcen, sondern auch auf Arbeiter aus anderen Regionen zurückgreifen müssen. Vorlauf ist auch für das künftige Bedienpersonal vonnöten. Gefragt sind Studenten technischer und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen, die nach dem vierten Semester ein praxisverbundenes Studium am Institut für Atomenergie in Obninsk absolvieren sollen, um später den Stamm des Führungspersonals im Atomkraftwerk „Baltiskaja“ zu bilden. H.Dz.

 

Odinzow-Kritik an Feuerwerk

Königsberg – Igor Odinzow, ab 1992 Wiedererbauer des Königsberger Doms und später international gefeierter Hüter des Kulturdenkmals „Kathedrale“, geriet jüngst in heftigen Zorn. Verursacht worden war dieser vorletzten Donnerstag, dem „Tag des Vaterlandsverteidigers“, durch die Marine. Der pensionierte Bauoffizier der Sowjetarmee beschwerte sich in drastischer Offenheit bei Polizei und Krisenministerium: „Die Baltische Flotte hat ein ungenehmigtes Feuerwerk abgebrannt. Dach und Hof der Kathedrale sind von Raketenresten übersät. Grüne Anfänger haben sich richtig ausgeschissen, anders kann ich das nicht sagen. Sie haben der Flotte Schande bereitet. Die soll sich entschuldigen und hier aufräumen, meine Leute sind mir für den Mist zu schade.“ Bei der Suche nach dem Schuldigen verweisen die Zivilbehörden auf die Marine, die ihrerseits auf Zeit spielt: Odinzow solle warten und in einigen Wochen wieder vorstellig werden. Das ist ein bemerkenswerter Tonfall angesichts der Tatsache, dass Odinzows Kathedrale auf der Kant-Insel, vormals Kneiphof, von den 15 Kulturdenkmälern „von föderalem Rang“, welche die Region Königsberg besitzt, als die schönste gilt.


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