26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
10.03.12 / Tod in der Manege

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-12 vom 10. März 2012

Tod in der Manege

Guten Abend, meine lieben Freunde!“ Wenn diese Begrüßung aus dem Lautsprecher des Fernsehgerätes erklang, dann hörten dem Mann vor der Kamera Millionen Deutsche fasziniert zu. 70 Prozent Einschaltquote erreichte der Tierfilmer und Naturschützer Bernhard Grzimek, geboren 1909 im schlesischen Neiße, zuletzt mit seiner Sendung „Ein Herz für Tiere“, auch im Zeitalter des öffentlich-rechtlichen Monopols eine besondere Leistung. Gespannt waren die Zuschauer vor allem auf die „Begleitung“ des Frankfurter Zoodirektors. Was würde es diesmal sein – ein Schimpanse, eine Python oder gar ein Gepard? Grzimek hatte nicht nur ein Herz, sondern auch ein Händchen für Tiere. Wenngleich der Gepard, den er eines Tages mitbrachte, mehr an seinem gepflegten Anzug interessiert war, als an den Worten seines „Herrchens“. So erwies sich nicht zuletzt durch diese Szene, dass die Tiere schließlich Wildtiere waren und keine Schoßhündchen.

Seit den 50er Jahren brachte Grzimek die Tierwelt ferner Länder regelmäßig in die deutschen Wohnzimmer und warb als einer der ersten für Natur- und Artenschutz. Sein Film „Serengeti darf nicht sterben“ gewann 1960 als erster deutscher Spielfilm nach dem Zweiten Weltkrieg einen „Oscar“. Mit den von ihm gesammelten Spenden unterstützte Grzimek Naturschutzprojekte vor allem in Afrika. 1975 gehörte er zu den Gründern des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland.

Bei einer Tigerdressur in einem Zirkus brach Grzimek am 13. März vor 25 Jahren tot zusammen. Seine Asche wurde seinem Wunsch entsprechend in Tansania beigesetzt. Os


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren