28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.03.12 / Soziale Zeitbombe / Mietsteigerung trifft Hartz-IV-Empfänger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-12 vom 24. März 2012

Soziale Zeitbombe
Mietsteigerung trifft Hartz-IV-Empfänger

Die Sozialstadträte von Berlin-Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg, die alle den oppositionellen Grünen angehören, haben von der Senatsverwaltung ein „Umzugsmoratorium“ für Hartz-IV-Empfänger gefordert, deren Mieten inzwischen höher liegen als die Mietzuschüsse der Job-Center.

Derzeit erhalten alleinstehende Hartz-IV-Empfänger in Berlin einen Mietzuschuss von maximal 378 Euro im Monat, Zwei-Personen-Haushalte 444 Euro. Die steigenden Mieten führen nun dazu, dass die Berliner Job-Center im vergangenen Jahr bei rund 26000 Familien die Zuschüsse gekürzt haben, weil sie über den zulässigen Satz hinausgingen. Allerdings sind nur etwa rund 1000 Haushalte in günstigere Wohnungen umgezogen, die anderen stemmen die höhere Miete, indem sie dafür Geld aus ihrem Hartz-IV-Regelsatz abzweigen.

Für die Kosten des von den Bezirksstadträten geforderten „Moratoriums“ soll allerdings die Landesregierung aufkommen. Das lehnt Sozialsenator Marion Czaja (CDU) ab. Berlin könne nicht alleine handeln, da die Mieten zu einem Drittel vom Bund übernommen würden.

Rainer Wild vom Berliner Mieterverein beklagt, dass „im Grunde kein (Wohnungs-) Markt mehr für diese Menschen vorhanden“ sei. Mit der Folge, „dass die Leute sich regelrecht an ihre Wohnung klammern“, so Frank Steger vom Berliner Arbeitslosenzentrum evangelischer Kirchenkreise im Wedding, und zwar „durch Rückgriff auf ihre Regelleistung“. Derzeit ginge das vielleicht noch, aber bei weiteren Mietsteigerungen ticke eine „soziale Zeitbombe“. H.L.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren