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24.03.12 / Eine Hanna Reitsch der Sowjetunion?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-12 vom 24. März 2012

Eine Hanna Reitsch der Sowjetunion?

Auch die Sowjetunion brachte mit Marina Michailowna Raskowa eine Fliegerheldin hervor. Nur wenige Tage älter als Hanna Reitsch, begann die Tochter eines Musikers zunächst ein Klavierstudium am Moskauer Konservatorium, bevor sie sich zur Navigatorin und Pilotin in der Verkehrsfliegerei ausbilden ließ. 1937 errang sie ihren ersten Frauenweltrekord im Nonstopflug. Im folgenden Jahr stellte sie gemeinsam mit zwei Kopilotinnen einen Weltrekord im Geradeausflug auf. Als kurz vor Ende des Fluges der Treibstoff ausging, sprang Raskowa mit dem Fallschirm ab und schlug sich zehn Tage durch unwirtliches Gelände zu der notge-landeten Maschine durch. Für diesen Flug wurde den drei Pilotinnen als ersten Frauen der Orden „Held der Sowjetunion“ verliehen.

Bei Kriegsbeginn meldete sich Marina Michailowna Raskowa zu den Luftstreitkräften und erhielt den Auftrag, nur aus Frauen bestehende Fliegerregimenter aufzubauen. Sie selbst übernahm 1942 das Kommando über ein Bomberregiment, dem wegen seiner Erfolge der Ehrentitel „Garderegiment“ verliehen wurde. Ende 1942 stürzte die tapfere Fliegerin bei einem Überführungsflug im Landeanflug ab und erlag am 4. Januar 1943 ihren Verletzungen. Ihre letzte Ruhestätte hat die posthum mit dem „Orden des Großen Vaterländischen Krieges 1. Klasse“ dekorierte zweifache Trägerin des Lenin-Ordens an der Kreml-Mauer in Moskau gefunden. J.H.


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