© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-12 vom 24. März 2012
Der Versteiger-Award
Wenn keck ein Preis „Award“ sich nennt,
ist die Verleihung
ein „Event“,
auf Neusprech hingebogen,
und alles das wird routiniert
vom Hellen Sascha inszeniert –
so quasi aufgezogen.
Verkohlen nämlich nenn’ ich das:
Als Preis ein Kohlestück in Glas –
wie Kaisers neue Kleider!
Der Schaumschlag des PR-Genies
ist Selbstvermarktung überdies,
zum Ärger seiner Neider.
Juroren bleiben streng
geheim,
und drauf fällt auch nicht schwer der Reim,
gibt’s Ärger ja zuweilen –
wie jetzt, da man diskret beschloss,
dem Erdogan, Osmanenspross,
die Kohle zuzuteilen.
Doch passte der Protest nicht ganz,
denn nicht der Preis für Toleranz
war für ihn vorgesehen –
den haben, das bloß nebenbei,
schon Schimon Peres und Karsai,
die’s gleichfalls nicht verstehen.
Vielmehr war’s der Europa-Preis –
genau, den kriegte beispielsweis’
der Euro-Würger Juncker,
und dieser eitle Wendehals
Barroso hat ihn ebenfalls
als Lohn für sein Geflunker!
Indes, die Peinlichkeit entfällt:
Zwölf Türksoldaten sind zerschellt
im Land der Afghanesen –
so tun posthum sie ihre Pflicht,
denn Erdogan wahrt sein Gesicht,
und andre haben Spesen ...
Pannonicus
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