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07.04.12 / Embargo getrotzt / Iran-Geschäft deutscher Firmen läuft weiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-12 vom 07. April 2012

Embargo getrotzt
Iran-Geschäft deutscher Firmen läuft weiter

Des einen Freud ist des anderen Leid. In diesem Fall freut sich so mancher Exporteur darüber, dass trotz verschärfter Sanktionen gegen den Iran seine Geschäfte mit dem Land, wenn auch anders als zuvor, weiterlaufen. Derweil versucht die Bundesregierung zu klären, wieso ihr Ziel, durch Beschränkungen des Handels die iranischen Geldquellen, aus denen auch das umstrittene Atomprogramm gespeist wird, auszutrocknen, misslungen ist.

Zwar sind die Exporte aus Deutschland in den Iran 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent zurückgegangen, trotzdem haben sie noch einen Wert in Höhe von 3,1 Milliarden Euro gehabt. Problematisch ist durch die Sanktionen vor allem die Bezahlung der Waren geworden. Da iranische Banken nicht mehr in der EU agieren dürfen und die großen deutsche Banken ihr Iran-Geschäft, wie von Brüssel und den USA gewünscht, eingestellt haben,

musste man auf traditionelle Lösungen zurückgreifen. „Für dieses Problem gibt es viele verschiedene handgestrickte Lösungen“, so der Geschäftsführer der Deutsch-Iranischen Handelskammer in Hamburg, Michael Tockuss, gegenüber der „Financial Times Deutschland“. So würden die Unternehmen bei kleineren Beträgen von bis zu 50000 Euro auf den klassichen Geldkoffer zurückgreifen. Zudem gebe es noch die Möglichkeit des Tauschgeschäftes oder die Abwicklung der Überweisung über ein Drittland. Bei der Abwicklung der Zahlung über ein Drittland seien die Türkei, Armenien, Weißrussland und Aserbaidschan beliebt. Auch gebe es noch Banken in der Schweiz, Frankreich oder anderen EU-Ländern, die ihr Iran-Geschäft nicht ganz eingestellt haben. Und so manche kleinere Bank in Deutschland würde ihrem treuen Kunden auch Wege nennen, wie er sein Geld aus dem Iran bekommt. Doch die komplizierten Umwege bei der Bezahlung würden nach Ansicht von Tockuss dazu führen, dass 2012 das Iran-Geschäft deutscher Firmen weiterzurückgehen wird und somit die Politik der Erreichung ihres Ziels näher kommt. Rebecca Bellano


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