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14.04.12 / Aus dunkler Zeit / Ausstellung über ein Massengrab von 1636

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-12 vom 14. April 2012

Aus dunkler Zeit
Ausstellung über ein Massengrab von 1636

Entdeckte Überreste von über 100 Soldaten, bestattet vor 375 Jahren nahe einem Schlachtfeld des Dreißigjährigen Krieges, sind der Anlass für eine Ausstellung, die seit kurzem in Brandenburg/Havel gezeigt wird. 2007 waren Bauarbeiter bei Wittstock auf das Grab gestoßen: Wissenschaftler bargen 88 Skelette und Knochenreste von insgesamt 125 Menschen.

Im Laufe der Untersuchungen entpuppte sich der Fund als das größte und besterhaltene Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg. Der spektakuläre Fund ist die Grundlage für die nun im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg gezeigte Ausstellung „1636 – ihre letzte Schlacht“. Neben dem Alltag einfacher Soldaten im 17. Jahrhundert wird die Schlacht vom 4. Oktober 1636 geschildert. Der Kampf zwischen der schwedischen Armee und einem kaiserlich-sächsischen Heer endete mit einem unerwarteten Sieg der Schweden, der Krieg verlängerte sich dadurch nochmal um zwölf Jahre.

In der Ausstellung werden knapp 2000 Exponate gezeigt – Waffen, Schmuck und Goldmünzen. Aus Pietätsgründen werden vollständige Skelette nicht gezeigt. Anhand von 125 Holzfiguren, die für die Gefallenen aus Schottland, Schweden, Finnland oder Sachsen stehen, stellen die Ausstellungsmacher dar, was sie über die Toten bisher herausfanden.

Die Ausstellung im Paulikloster in Brandenburg dauert noch bis zum 9. September. Von Oktober 2012 bis zum Januar 2013 macht sie in München Station, bevor sie von März 2013 bis August 2013 in Dresden und anschließend in Stockholm zu sehen sein wird. N.H.


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