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28.04.12 / Wie die Türkei Europa dirigiert / Amt für Auslandstürken treibt Islamisierung voran

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-12 vom 28. April 2012

Wie die Türkei Europa dirigiert
Amt für Auslandstürken treibt Islamisierung voran

Europa ist nicht unbesiegbar“, mahnt Ayaan Hirsi Ali, niederländische Politikerin mit somalischen Wurzeln. Nach wie vor sei das Ziel des Islam die Errichtung eines totalitären islamischen Staates, eines Weltkalifats mit dem Rechtssystem der Scharia. Sie sieht eine düstere Zukunft, wenn die Integration der in Europa lebenden Muslime nicht gelingt. Und gerade gegen diese Integration geht derzeit die türkische Regierung mit dem 2010 gegründeten „Amt für Auslandstürken“ vor.

Von den fünf Millionen Auslandstürken leben allein etwa 1,7 Millionen in Deutschland. Dazu addieren sich rund 1,3 Millionen türkischstämmige Bundesbürger. Sie sind aufgerufen, trotz Integration ihre Identität zu bewahren. Und sie erhalten regelmäßig Direktiven aus Ankara. Vordergründig geht es dabei um den Schutz dieser Minderheiten in fremdem Land, doch hintergründig mobilisiert Regierungschef Recip Tayyip Erdogan damit die Massen für die Untermauerung seiner Ansprüche, Führer der vorderasiatischen Muslime zu werden und der Religion des Islam wieder mehr Augenmerk zu zollen. Die Vertreter der Auslandstürken sollen zudem geschult werden, ihre in den jeweiligen Ländern verbrieften Rechte juristisch einzuklagen. Und das ist es auch, was die niederländische Politikerin als muslimische Methode anprangert: „Sie nutzen die Rhetorik der Freiheit, um die Freiheit abzuschaffen.“

Die Zeitung „Hürriyet“ enthüllte jetzt die türkischen Pläne. Und dabei geht es nicht nur um Türken in Europa und den USA, sondern auch um den Iran und Zentralasien. Im September soll ein Kongress in Aserbaidschan das Thema vertiefen. Bereits im Vorfeld wurde die Zielrichtung dieser organisierten Diaspora deutlich. Unter strenger Geheimhaltung versammelten sich etwa 1500 im Ausland lebende Geschäftsleute und Politiker in Ankara und wurden vom Leiter des Amts für Auslandstürken, Bekir Bozdag, darauf eingeschworen, in ihren jeweiligen europäischen Ländern für die türkischen Interessen zu arbeiten.

Die „Diyanet Isleri Türk Islam Birgili“, kurz Ditib, besitzt laut Grundbuch einen Teil der insgesamt 3500 Moscheen in der Bundesrepublik, vor allem der größeren. Jährlich schickt die Religionsbehörde etwa 130 Imame nach Deutschland, die für vier Jahre bleiben und weisungsgebunden sind. Insgesamt sind stets zwischen 500 und 600 solcher Imame im Land und propagieren den Staatsislam. Ihre Ansprachen halten sie auf Türkisch oder Arabisch und machen so eine Überwachung durch deutsche Sicherheitsbehörden sehr schwer. Selbst die wöchentlichen Freitagsgebete werden in Ankara verbindlich formuliert. In die Überwachung der Arbeit ist auch die türkische Botschaft in Berlin eingeschaltet. Immer deutlicher tritt die Ditib auf und fordert im Sinne der Türkei Gesetzesänderungen, etwa in Bezug auf Integrationsregeln oder die Bildung moslemischer Polizeieinheiten.

Ungemach wittern Kritiker vor allem, sollte es zu einem EU-Beitritt der Türkei kommen. Dann sei eine Schwemme junger Muslime zu erwarten, denen das „vergreiste“ Europa nichts mehr entgegenzusetzen habe. Die Beitrittsverhandlungen ruhen wegen des Zankapfels geteiltes Zypern seit 18 Monaten. Allerdings bremst auch Erdogan die Gespräche, selbstbewusst pocht er auf die neue wirtschaftliche Stärke der Türkei, die nach seiner Ansicht auch zur Rettung des finanzkranken Europas berufen ist. J. Feyerabend


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