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28.04.12 / Traumbilder aus Schlesien / Grünberger Künstler Christian Mischke hat sich etabliert − Ausstellungen weltweit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-12 vom 28. April 2012

Traumbilder aus Schlesien
Grünberger Künstler Christian Mischke hat sich etabliert − Ausstellungen weltweit

Der 1944 in Grünberg / Schlesien geborene Christian Mischke ist einer der bedeutenden Graphiker der Gegenwart. Er hat die Akademie der bildenden Künste in München besucht und als Stipendiat des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) in Wien studiert. Seit 1973 ist Mischke als freischaffender Künstler in München tätig, lehrte außerdem an der Heluan Universität in Kairo und an der Fachhochschule in Würzburg.

Radierungen von Christian Mischke befinden sich in öffentlichem Besitz und werden unter anderem in der Staatsbibliothek und den Städtischen Museen in Bamberg, in der staatlichen Hamburger Kunsthalle, im Wallraf-Richartz-Museum in Köln sowie im Gutenberg-Museum in Mainz aufbewahrt. Auch im Muzeum Struki w Lodz, im Museum of Modern Art in New York oder in der Bibliothèque Nationale in Paris sind Arbeiten von Mischke untergebracht. Der Künstler hat sich nicht zuletzt beginnend mit dem Jahr 1969 bis heute durch die Präsenz in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland etabliert.

Im Jahr 2011 waren Mischke-Ausstellungen im Breslauer Rathaus und im Museum des Lebuser Landes (Muzeum Ziemi Lubuskiej w Zielonej Górze) Grünberg in Schlesien zu sehen. Seit April dieses Jahres haben Besucher von Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott die Möglichkeit, eine Retrospektive aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu besichtigen. Die Sonderausstellung „Mit Nadel und Säure“ bietet nicht nur einen Überblick der schwarz-weißen und zum Teil farbigen Radierungen, sondern vermittelt auch Details zur Technik des Radierens.

Wer bei der Vernissage dabei war, konnte sich durch den interessanten Vortrag des Künstlers in eine graphische Werkstatt hineinversetzt fühlen. Eine Vitrine im Ausstellungsraum zeigt Material und Werkzeug, das Mischke dazu dient, mit Nadel und Säure ausdrucksstarke Radierungen zu schaffen. Dr. Rüdiger an der Heide führte mit Erläuterungen zu den einzelnen Kunstwerken in die Schau ein. Aus der Fülle der Arbeiten haben die Ausstellungsveranstalter einen repräsentativen Querschnitt ausgewählt. Es wurde dabei insbesondere darauf geachtet, dass der Betrachter anhand von einigen Beispielen aus den verschiedenen thematisch gegliederten Serien möglichst viele Facetten des Künstlers kennenlernt.

„Man verirrt sich nie so leicht …“, „Das, wodurch alle Wesen …“ oder „Ich schreibe die Zeit“ und „Riesengebirge“ sind nur einige der Radierungen, die Eindrücke aus einer phantastischen Traumwelt wiedergeben. Viel Liebe fürs Detail und Assoziationen zu einer mystischen Welt sind in den meisten Radierungen zu entdecken. So auch in den „Spielkarten“ oder im „Gingko-Blatt“.

Christian Mischke erfreut sich inzwischen auch durch die Illustrierung von literarischen Texten großer Bekanntheit. Originalradierungen gibt es unter anderem zu Veröffentlichungen von Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Joseph von Eichendorff. Die ersten Kontakte des Teams von Haus Schlesien zu Mischke haben übrigens bereits im Jahre 2007 stattgefunden, als Mischke Arbeiten für eine Eichendorff-Ausstellung zur Verfügung stellte. Herausragende Werke aus dieser Serie sind Blätter wie „Dichter und ihre Gesellen“ und „Epilog zu Eichendorff“ Dieter Göllner

Die Sonderausstellung im Eichendorffsaal von Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott ist bis zum 31. August zu besichtigen. Zu beachten ist, dass der Saal teilweise aufgrund von geschlossenen Veranstaltungen nicht zugänglich ist. Daher ist vor einem Besuch ein Telefonanruf unter (02244) 886-0 empfehlenswert.


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