18.04.2024

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05.05.12 / Polen beunruhigt / Sorge nach Boykott-Drohungen – Timoschenko weiter im Hungerstreik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-12 vom 05. Mai 2012

Polen beunruhigt
Sorge nach Boykott-Drohungen – Timoschenko weiter im Hungerstreik

Nach den Bombenanschlägen in der Ukraine und den EM-Boykott-Überlegungen westlicher Politiker sind in Polen erstmals Sorgen geäußert worden, als Co-Gastgeberland selbst durch die Vorgänge um die inhaftierte frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko in Mitleidenschaft zu geraten. Der Europaabgeordnete Jacek Saryusz-Wolski (PO) äußerte die Befürchtung, dass das Verhalten des ukrainischen Präsidenten sich negativ auf Polen und die in fünf Wochen beginnende Fuß­ball-­Euro­­­pa­meisterschaft auswirken könne: „Obwohl die Regierung Polens in dieser Frage nichts tun kann außer zu verurteilen und die Freilassung Timoschenkos zu fordern.“ Sein Straßburger Kollege Paweł Kowal forderte eine „entschiedene Reaktion“ Warschaus auf das laute Überlegen westlicher Politiker, der EM ganz fernzubleiben.

Auslöser der Beunruhigung, welche sich in den Schlagzeilen der polnischen Presse niederschlug, war die Bemerkung von EU-Justizkommissarin Viviane Reding, neben Kontakten mit der ukrainischen Regierung auch das EM-Eröffnungsspiel boykottieren zu wollen – und das findet an der Weichsel statt.

Derweil manövriert sich Kiew immer mehr in die Isolation. Im Falle der eher kleinen Sprengsätze in der unruhigen Industriestadt Dnipropetrowsk, die keine Todesopfer forderten, fehlt bislang eine heiße Spur. Das frühere Jekaterino­slaw in der Zentralukraine gilt als Hochburg des organisierten Verbrechens. Regierung und Opposition beschuldigen sich gegenseitig der Urheberschaft. Unterdessen kündigte die in einer Strafkolonie bei Charkiw einsitzende Timoschenko an, sie wolle ihren Hungerstreik „so lange fortsetzen“, wie es politische Repressionen in der Ukraine gebe, die von Präsident Wiktor Janukowitsch „in ein KZ verwandelt“ werde. (siehe Kommentar S. 8) CR


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