© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-12 vom 05. Mai 2012

MELDUNGEN

Kampf um den Regenwald

Brasilia – Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff will offenbar eine Unterschrift unter ein vom Parlament mit 274 zu 184 Stimmen beschlossenes Gesetz zumindest in seiner jetzigen Form verweigern. Damit nimmt sie offen den Kampf auf mit den im Parlament dominierenden Großagrariern, die sich mit diesem Gesetz selbst Straffreiheit bei der Abholzung des Regenwaldes erteilt haben. Rousseff, die im Juni in ihrem Land den UN-Umweltgipfel Rio+20 eröffnet, kämpft schon lange gegen den ungezügelten Ausbau der Anbauflächen zulasten des Regenwaldes. Umweltka-tastrophen wie Erdrutsche verdeutlichen bereits jetzt die hässlichen Folgen dieses Ausbaus. Bel

Wasserkonflikt eskaliert

Duschanbe/Taschkent – Usbekistan und Tadschikistan lassen ihre Armeen im Grenzgebiet aufmarschieren. Ein langjähriger Konflikt um das Wasser in der Region und eine öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung der Ministerpräsidenten beider Länder waren Auslöser für die derzeitige Zuspitzung. Usbekistan sorgt sich um seine Baumwollfelder, weil die Tadschiken den Bau eines Staudamms am Wachsch, Nebenfluss des Amurdarja, einem der beiden größten Zufüsse zum Aral-See, planen. Zu Zeiten der Sowjetunion wurden die Streitigkeiten mit einem Machtwort aus Moskau beigelegt. Duschanbe hat Wasser als politisches Druckmittel gegen den Nachbarn entdeckt. Taschkent sieht in dem Staudammprojekt eine Gefahr für die Umwelt wegen der mangelhaften Technik der Anlage. Zwar ist mit einer unmittelbaren Militärkonfrontation nicht zu rechnen, dennoch ist der wirtschaftliche Schaden bereits sichtbar: Der Konzern Rusal zog sich aus Usbekistan zurück. MRK