25.04.2024

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12.05.12 / Kulturkampf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-12 vom 12. Mai 2012

Kulturkampf
von Jean-Paul Picaper

Nach der Wahl in Frankreich fragen die Deutschen, warum das Land so tief gespalten ist. Ein Bürgerkrieg ist dort nicht aktuell. Aber es stimmt, die Spannungen lassen nicht nach. Wahlprogramme und Kandidaten waren extrem unterschiedlich. Lüge, Verleumdung und Hass lagen in der Luft. Weiterhin schimpft die Linke auf den Wahlverlierer Sarkozy. Der Massenwahnsinn nach der Wahl Hollandes war unbeschreiblich und für Kenner der französischen Geschichte etwas beängstigend. Ein Hauch der Großen Revolution fegte über dem Bastille-Platz in Paris und über viele Regionalmetropolen und kleinere Gemeinden. Die linken Polit-Fans triumphierten überschwänglich: Erhobener linker Arm mit dem Victory-Zeichen, von Zehntausenden dicht gedrängter Menschen gesungene Hymnen und Lieder, Fahnenschwingen, darunter viele algerische und einige türkische Fahnen. Junge Menschen tanzten und lachten, Leute reiferen Alters, ehemalige 68er und Mitterandnostalgiker, weinten. So muss es 1789 gewesen sein. Wie Atlantis versinkt „Merkozy“ in dieser Flut. „Merkhollande“ ist für Merkel kein sicherer Hafen. Eine andere französische Republik richtet sich ein. Die Älteren, die noch Bescheid wissen, werden in fünf und in zehn Jahren weniger, die Erstwähler dagegen zahlreicher sein. Darüber hinaus öffnet Hollande der Zuwanderung Tür und Tor und gibt Nicht-EU-Ausländern, zunächst bei Kommunalwahlen, das Wahlrecht. So gut wie alle Moslems und drei Viertel der erklärten Atheisten haben Hollande gewählt. Ein Kulturkampf ist im Anmarsch.


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