© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-12 vom 12. Mai 2012
Jesus im Original Es ist ein Knalleffekt. Nachdem sich die Bischöfe im deutschsprachigen Raum seit mehreren Jahren nicht darauf hatten einigen können, bei den Einsetzungsworten zum Abendmahl die Originalworte Jesu zu benutzen, hat Papst Be-nedikt jetzt in einem Brief für Klarheit gesorgt. Damit endet ein Streit, der einen der zentralsten Punkte des christlichen Glaubens berührt. In den in der Bibel überlieferten Abendmahlsworten heißt es, dass Jesus sein Blut „für viele“ vergossen habe. Nach der Liturgiereform im Jahr 1970 hatte man dies fälschlicherweise mit „für alle“ übersetzt. Da die Einsetzungsworte, auch für evangelische Christen, zu den wichtigsten Teilen des Glaubens zählen, kam es dem Papst hier auf die Genauigkeit an. Nachdem der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, Benedikt XVI. am 15. März von der weiter bestehenden Uneinigkeit bei den deutschen Bischöfen berichtetet hatte, machte der Papst von seinem Weisungsrecht Gebrauch. Umgehend erklärte nun der Kölner Kardinal Meisner, der auch Vorsitzende der Liturgiekommission ist, dass die Formulierung „für viele“ in die liturgischen Bücher und in die neue Fassung des Gesangbuches „Gotteslobes“ aufgenommen werden soll. H.E.B. |
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