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19.05.12 / Haus besetzt / Politischer Rückenwind für »Autonome«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-12 vom 19. Mai 2012

Haus besetzt
Politischer Rückenwind für »Autonome«

Nachdem das besetzte Haus in der Liebigstraße 14 (die PAZ berichtete) in Berlin-Friedrichshain geräumt ist, und die gewaltbereite Hausbesetzer-szene auch keinen Erfolg damit hatte, die neuen Bewohner und Bauarbeiter aus dem Haus zu vertreiben, konzentriert sich nun ihr „Kampf“ auf ein neues Symbol: ein leer stehendes Bürohaus in der Bevernstraße 2. In der „autonomen Szene“ kursiert ein Aufruf: „Mehr und mehr Menschen werden aus dem Innenstadtring verdrängt … Wir wollen dazu beitragen, dass Aneignung von Wohnraum als Widerstand selbstverständlich wird.“ Es wird „breite Massenmilitanz“ gefordert, um die Besetzungen „durchzusetzen“.

Allerdings ist den Besetzungen wenig Dauerhaftigkeit beschieden, denn nach der 1981 eingeführten „Berliner Linie“ werden die Häuser innerhalb von 24 Stunden geräumt. Das will die politische Opposition nun ändern. Der Kreuzberger Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) findet: „Die Linie hat sich überlebt.“ Die jetzigen Aktionen seien hingegen „begrüßenswert, da sie auf den hoch angespannten Wohnungsmarkt und nicht vertretbaren Leerstand“ hinwiesen.

Oliver Höfinghoff (Piratenpartei) springt Schulz bei: „Das Kapital muss ja nicht immer die Lebensformen bestimmen.“ Auch Ex-Sozialsenatorin Katrin Lompscher (Linke) will die „Linie“ loswerden: „Die Strategie muss neu bewertet werden.“ Bei der Räumung der Bevernstraße 2 einen Tag nach der Besetzung wurden erhebliche Sachbeschädigungen festgestellt. Die Anwohner zeigten keine Anzeichen von Solidarisierung mit den Autonomen. T.M.


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