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26.05.12 / Bufdis sind willkommen / Nur ihre vom Bund limitierte Zahl verstimmt manche Sozialverbände

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-12 vom 26. Mai 2012

Bufdis sind willkommen
Nur ihre vom Bund limitierte Zahl verstimmt manche Sozialverbände

Dieses Mal sollten die Spötter nicht recht behalten, denn der Bundesfreiwilligendienst (BFD), Nachfolger des mit dem Ende der Wehrpflicht ebenfalls weggefallenen Zivildienstes, ist keineswegs ein Reinfall geworden. Und die Positiv-Meldungen des Bundes sind auch keineswegs übertrieben geschönt, sondern basieren auf einer überraschend positiven Entwicklung, wie zahlreiche Sozialverbände bestätigen. Und dass diese nicht nur dem Bund mit ihrer Aussage einen Gefallen tun, wird wiederum von der Kritik verdeutlicht, die manche auch sehr unverblümt äußern.

So kritisiert Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), dass sich das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BafZA) 12000 der bundesweit 35000 vom Bund genehmigten BFD-Stellen selbst gesichert habe. „Das BafZA ist für die Anerkennung der BFD-Stellen zuständig und es ist gleichzeitig Anbieter von BFD-Stellen. Das ist eine klare Interessenkollision zum Nachteil der freien Verbände. Wir sind der Meinung: Der Staat soll die Freiwilligendienste den freien Trägern überlassen, die können das besser“, so Seiters. Ursache für den Unmut des DRK-Präsidenten ist der Umstand, dass das DRK nur 2500 Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis) vom Bund genehmigt bekommen hat, aber aufgrund Arbeitsanfall und Bewerberzahl mindestens 5000 der mit maximal 336 Euro vergüteten Stellen besetzen könnte. Arbeit gibt es genug. Die Bufdis werden bei Notfallrettung und Krankentransport eingesetzt, aber auch in Kliniken, Altenpflegeheimen und Sozialstationen, Behinderteneinrichtungen, Kitas, Schulen, Fahrdiensten, Menübringdiensten und Blutspendediensten. Zwar hat das DRK auch noch 11500 junge Schulabgänger, die hier ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, aber mehr Bufdis wären wünschenswert.

Die Caritas vermeldet auf PAZ-Anfrage, dass sie mit 3897 Bufdi-Plätzen etwa so viele Stellen zugeteilt bekommen habe, wie sie einst Zivildienstplätze gehabt habe. Dort hält man die Verwaltungsabläufe für verbesserungsfähig, merkt aber an, dass dies auch noch der kurzen Laufzeit des Dienstes geschuldet sein dürfte. Ähnlich wie beim DRK sind hier etwas über 70 Prozent der Bufdis unter 27 Jahren. „Dabei ist der Anteil der älteren Freiwilligen in den östlichen Bundesländern höher als in den westlichen.“ Das DRK merkt an, dass 60 Prozent der Bufdis männlich seien, was damit zu erklären sei, dass der BFD in den Augen „vieler junger Menschen in der Tradition des Zivildienstes“ stehe. Nur etwa drei Prozent der Stellen sei mit über 60-Jährigen besetzt und ebenfalls nur drei Prozent würden „Menschen mit Migrationshintergrund“ sein. Fast die Hälfte der Bufdis hätte Abitur, weitere 37 Prozent mittlere Reife. Für das DRK eindeutig ein Beleg seiner Annahme, dass diejenigen, die optimistisch in die Zukunft blicken, eher zu einem gesellschaftlichen Engagement bereit seien – im Vergleich zu den Menschen, die sich um ihre eigene Existenz sorgen. Bel


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