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26.05.12 / Der Kampf geht weiter / Unterschätzte Al-Kaida-Zellen in aller Welt auf dem Sprung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-12 vom 26. Mai 2012

Der Kampf geht weiter
Unterschätzte Al-Kaida-Zellen in aller Welt auf dem Sprung

Eine Zeit lang sah es so aus, als wäre Al-Kaida besiegt, doch aktuelle Vorfälle zeigen, dass mit der Tötung Osama bin Ladens die von ihm geführte Gruppierung keineswegs eliminiert ist. Und so wuchern international die Terrorzellen weiter, in Somalia, im Jemen, im Maghreb, in Äthiopien, im Irak, in Syrien, im Libanon sowie sogar in Australien und Südamerika.

AQAP (Kaida-Terroristen auf der Arabischen Halbinsel) kommt eine neue Führungsrolle zu. Längst haben sich die Schlüsselfiguren der terroristischen Organisation aus Pakistan verzogen, wo sie permanenten und völkerrechtlich umstrittenen Drohnenangriffen der US-Amerikaner ausgesetzt waren. Besonders gefährlich erscheint gegenwärtig die Organisation in Somalia, im Jemen sowie neuerdings in Nigeria und im Norden Malis. Eine beachtliche Anzahl ehemaliger Guantanamo-Insassen in Saudi-Arabien leiht eine helfende Hand. Hinzu kommt eine ganze Anzahl Nachwuchsbomber aus Europa und den USA. So sucht beispielsweise die kenianische Polizei den Deutschen Andreas Martin Müller (Abu Nusaibah) wegen Terroranschlägen vom 29. April in Ostafrika. Er und sechs andere Mitstreiter aus der Bundesrepublik haben sich den somalischen Al-Schabaab-Milizen angeschlossen. Seit 2011 – so deutsche Verfassungsschützer – haben zudem zwölf deutsche Islamisten versucht, Somalia zu erreichen. Einige scheiterten allerdings bereits im Vorfeld.

Im Jemen gesponsert, erschienen jetzt wieder zwei Ausgaben des totgesagten englischsprachigen Al-Kaida-Online-Magazins „Inspire“. In ihm wird gefordert, beispielsweise im waldreichen US-Staat Montana Waldbrände zu legen, Feuerbomben zu kreieren sowie chemische und biologische Keulen auch in Frankreich und England anzuwenden.

Ganz düster sieht die Lage im bürgerkriegsgeplagten Syrien aus. Hier dringen Al-Kaida-Kämpfer über die Grenzen des Libanon und des Irak und infiltrieren die Aufständischen, um Rache am alawitischen System in Damaskus zu nehmen, das in der Vergangenheit die sunnitische Mehrheit mit Repressalien unterdrückt hat. Im Libanon nehmen die Zellen der Terrororganisation seit 2007 wieder zu und wenden sich, so Premier Najib Mikati, gegen die mehrheitlich schiitisch dominierte Hisbollah. Es gehe nicht mehr nur um den fernen Feind USA, sondern auch gegen die pro-westlich eingestellten Regierungen in der arabischen Welt selbst.

Australien ist inzwischen dazu übergegangen, mit einer verdeckten Spezialeinheit solche Zellen in Nigeria, Simbabwe und Kenia vor Ort zu bekämpfen. Auch die USA setzen geheime Kräfte vor Ort ein. J.F.


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