23.04.2024

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09.06.12 / Lasch und Lau

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-12 vom 09. Juni 2012

Zwischenruf
Lasch und Lau

Die epochale Wahlniederlage der CDU in NRW am 13. Mai ist ein Warnzeichen für den zukünftigen Status der Partei als Volkspartei. Wie wird dieses Ablehnungsvotum der Wähler von den Granden der CDU aufgearbeitet. Der Landesvorsitzende Röttgen trat zurück. Das ist so üblich. Obendrein entließ ihn die Kanzlerin aus dem Kabinett. Der Bundesumweltminister, der nicht gehen wollte, wurde gefeuert. Auch das ist übliche Praxis.

In NRW sollen es nun Armin Laschet und Karl-Josef Laumann richten. Der eine ist designierter Landesvorsitzender, der andere wird die CDU-Fraktion im Landtag führen. Ist das alles an Aufarbeitung? Werden keine weiteren Lehren aus dem Wahldebakel gezogen?

Gewiss, Röttgen hat erheblichen Anteil am Absturz seiner Partei in NRW. Er hätte sich klar entscheiden müssen. Ich komme als Spitzenkandidat und bleibe hier auch bei einer Niederlage. Doch der Ehrgeizige wollte auf einem weichgepolsterten Stuhl bleiben. Nun sitzt er zwischen den Stühlen und im Dunkeln. Aber hätten die Granden der CDU, Merkel, Laschet, Laumann und andere, das Doppelspiel Röttgens nicht verhindern können? Gewiss doch! Doch Laschet ist ebenfalls ein Ehrgeizling und ein Verlierertyp. Er unterlag Röttgen bei der Mitgliederbefragung um den Landesvorsitz. Er unterlag Laumann bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden. Auch war er als Familien- und Integrationsminister in der CDU-Landesregierung unter Jürgen Rüttgers Mitverlierer bei der Landtagswahl 2010. In dieser Position war er durch umstrittene Thesen zur Integrationspolitik bundesweit bekannt geworden. Laschet und Laumann waren mitverantwortlich für die Aufstellung bei der CDU-Landesliste für die Wahl am 13. Mai. Die Landesversammlung setzte eine Türkin des deutsch-türkischen Forums an Platz 14; der Kandidat der OMV und des EAK Heiko Hendriks erhielt den aussichtslosen Platz 47. Die Wahlniederlage der CDU hat viele Gründe, nicht alle können hier genannt werden. Wilhelm v. Gottberg


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