20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
09.06.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-12 vom 09. Juni 2012

Leserforum

Nur Ehrlichkeit

Zum Leserbrief: „Die Wertschätzung Polens teile ich nicht!“ (Nr. 20)

Meine Großeltern wurden 1921 in Westpreußen von den Polen drangsaliert, worauf sie ihren Hof verkauften und nach Ostpreußen umsiedelten. Nach 1945 kam dann die endgültige Vertreibung. Ich bin enttäuscht über die Lobhudeleien des Bundespräsidenten den Polen gegenüber. Ein ernstes Wort zur Geschichtsfälschung, die Polen wie Deutsche nach 1945 betreiben, wäre stattdessen notwendig. Versöhnung auf Dauer kann man nur durch Ehrlichkeit erreichen.

Doris Richter, Berlin

 

 

Das Gerede vom CO2

Zu: „Klimaziele durchkreuzt“ (Nr. 16)

Die „Arbeitsgemeinschaft von Energieverbänden“ meldet, dass es kaum noch Minderung des Kohlenstoffdioxyds in der Luft gebe. Der CO2-Anteil sei sogar um 1,2 Prozent angestiegen.

Uns wird jedoch permanent verschwiegen, dass der Kohlenstoffdioxyd-Gehalt der Luft ohnehin nur 0,04 Prozent beträgt. Von diesem wenigen Edelgas lebt die gesamte organische Natur dieser Erde. CO2 entströmt der Erde permanent, vor allem den Vulkanen. Wenn sich der Prozentsatz um ein Prozent verändert, dann sind das zwei weitere Stellen hinter dem Koma und kaum noch auszurechnen. Stattdessen operiert man mit den Vokabeln „Ausstoß“ und „Gase“ „in Tonnen“, um das Publikum zu schrecken.

Wer das Kohlenstoffdioxyd vernichten will, vernichtet das Leben, was auf allen Planeten des Sonnensystems zu beobachten wäre. Das CO2-Gerede dient nur dem Abkassieren, der Verdummung und Schädigung von uns allen, sowie der De-Industrialisierung.

Unsere Kohle entstand durch Wälder, als der Kohlenstoffdioxyd-Gehalt zehnmal höher war als heute oder mehr!

Karl-Hermann Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Friedrich Kellner lesen

Zu: „Sarrazin entzaubert Mythos“ (Nr. 21)

Immer wieder werden wir Deutsche dazu aufgefordert, aus der Geschichte zu lernen. Und so möchte ich die Leser der Preußischen Allgemeinen Zeitung auf ein zeitgeschichtliches Dokument erster Güte aufmerksam machen: die Tagebücher des Sozial­demokraten und Justiz­beamten Fried­rich Kellner (1885 in Vaihingen an der Enz – 1970 in Lich).

Sein Enkel veröffentlichte diese 1200 Seiten umfassenden Aufzeichnungen aus den Jahren 1939 bis 1945 unter dem Titel: „Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne ...“ (Wallstein Verlag, Göttingen). Ein zentrales Fazit Kellners stellt ein Eintrag vom 8. Februar 1942 dar, er schreibt: „Die Vergesslichkeit des deutschen Volkes ist derart groß, dass sich die Machthaber alles leisten können ... Er (Goebbels) kann tun und lassen, was er will. Die leichtgläubige Masse schluckt den ihm dargereichten Brei und zwar mit Begeisterung.“

Und am 8. Oktober 1939: „Der schlimmste Zustand ist aber zweifellos die Zeitungsschmiererei gewesen ...“

Gibt es da etwa einen aktuellen Bezugspunkt zu heute ...?

Hans Ulrich Thiele, Bielefeld

 

 

Sarrazin selber lesen

Zu: „Sarrazin entzaubert Mythos“ (Nr. 21)

Der größte Teil der Medien in Deutschland frohlockt: Mit dem Buch „Europa braucht den Euro nicht“ gibt es einen zweiten Fall Sarrazin, der prominente Schreihälse unter den Politikern aus der Reserve lockt.

Im Geschrei unserer Prominenz ging ganz unter, dass die neunmalklugen Politiker das 462 Seiten umfassende Buch überhaupt noch nicht haben lesen können, denn es war noch gar nicht im Handel, als die Erregten, angefangen von der Grünen Renate Künast über FDP-Generalsekretär Patrick Döring bis zum Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, schon lostrompeteten. Nationalistischer Unsinn passe nicht zum Bildungsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders, Sarrazin verknüpfe die historische Verantwortung Deutschlands unzulässig mit der aktuellen währungspolitischen Debatte, und mit dem Autor solle sich niemand in eine Talk­show setzen. Wie schrecklich.

Ganz aus dem Häuschen kommt Wolfgang Schäuble, der behauptet, das Buch, in dem er einige Male zitiert wird, verzapfe „himmelschreienden Blödsinn“. Dabei hat Sarrazin doch nur widergegeben, was unser Finanzminister, der höheren Weihen zustrebt, vor Jahren an substanzlosem Gedankengut in Umlauf brachte.

Übrigens las ich auf Seite 19 des Buches, dass auch Helmut Schmidt mit der Kraft seiner großen Autorität als Alt-Bundeskanzler und Weltökonom am 4. Dezember 2011 in einer Rede vor dem SPD-Parteitag den Bogen schlug von deutscher Schuld am Holocaust über das europäische Vermächtnis Robert Schumanns und Konrad Adenauers bis zur gemeinsamen Währung und zur Notwendigkeit deutscher Mithaftung für die Schulden der Partner-Länder im Euro-Raum.

Hoppla – warum haben die jetzigen Schwadroneure nicht bereits vor einem halben Jahr Helmut Schmidt zur Raison gebracht, der dafür Beifall erhielt?

Ich habe das anspruchsvoll geschriebene Buch seit seinem Erscheinen beim Wickel und stimme als Gesellschafter eines mittelständischen Familienunternehmens Thilo Sarrazins Gedanken weitgehend zu. Sie entsprechen meist meinen Erfahrungen, die ich in der Praxis sammelte.

Dr. Hans Joachim Brinkmann, Detmold

 

 

Gottes schöne Welt

Zu: „Jugend ohne Gott“ (Nr. 21)

Der Glaube an Gott, unseren gütigen Vater, und an unseren Heiland Jesus Christus tut auch mir – seit Kindertagen – so gut, macht froh und dankbar für die faszinierende, ewig zu bewundernde Schöpfung in herrlicher Vielfalt. Da sind Farben, Formen, Aromen, Düfte. Von ganzem Herzen wünsche ich, dass die „Jugend ohne Gott“ überdenkt und nach unseres großen Goethes Worten „Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen, als dass er sich Gottes Natur offenbare“ das Leben ausrichtet und soviel Freude erfährt, so dass triste innere Leere entschwindet. Immer noch wird die herrliche Natur umjubelt – wie beispielsweise einst von Mozart. Es gibt so viel gute Gemeinschaft in der Welt und Menschen, die sich danach sehnen. Ich wünsche den Kindern und Jugendlichen ein schönes Leben auf Gottes schöner Welt.

Elfriede Hardt, Bad Münder

 

 

Es erfordert Mut

Zu: „Presseunfreiheit“ (Nr. 19)

Man muss schon seine journalistische Arbeit beherrschen, um einen so guten, zutreffenden Artikel zu fertigen. Auf engstem Raum haben Sie die wichtigsten Argumente in sich schlüssig und gesellschaftspolitisch treffend genannt.

Als überzeugter Anhänger des Grundgesetzes habe ich es noch vor zehn Jahren für unmöglich gehalten, dass es solch einen medialen Einheitsbrei jemals geben wird. Ich ging von starken, argumentierenden, geistig unabhängigen Journalistenpersönlichkeiten aus. Weit gefehlt. Fast ungläubig bemerke ich seichtes Flachwasser, Häme, Vorurteile, ja Unfähigkeit. Bilden Sie bitte weiterhin die Ausnahme. Nein, es geht im Wesentlichen nicht um das Wiedergeben meiner unmaßgeblichen Meinung. Aber Pluralität muss wiederhergestellt werden. Das allerding fordert Mut von den Zeitungsmachern.

Hartwin Preussner, Bad Zwischenahn

 

 

Innere Widersprüche der EU werden manifest

Zu: „Sarrazin entzaubert Mythos“ (Nr. 21)

„Halt’s Maul! Oder wir schlagen zurück.“ Diese Aktion der Jusos erinnert an jene Provokation, die Anarchisten vor Jahren aus Anlass der Wiederkehr des Jahrestages der Terrorbombadierung Dresdens begangen haben. Sie entrollten damals ein großes Spruchband mit der Aufschrift: „Harris, do it again!“ Man könnte als Deutscher achselzuckend darüber hinwegsehen – „wie der Herre, so das Gescherre“. Doch Schlimmeres wird sichtbar. Die deutsche Gesellschaft, mit ihren inneren Werten und vom Ausland immer noch beneideten wirtschaftlichen Leistungen, befindet sich im Prozess der Auflösung.

Koch, Rüttgers, Merz, Jung, Guttenberg, Wulff, Röttgen – diese Politiker, sie alle kamen und gingen glücklos, in immer schnellerer Folge. Das Bemerkenswerte daran: Die Vorgänge in der Merkel-Regierung vollziehen sich im Selbstlauf, völlig unbeeinflusst vom Zutun des Souveräns. Ein Volk ohne Stimme! Eine demokratische Willensbildung unterstützt durch Plebiszite – welch ein Horror für die etablierte Klasse!

Es sollte ein „vereinigtes Europa“ mit starkem Euro werden. Doch was namhafte Wirtschaftler an schweren politischen Fehlleistungen im Vorfeld der Errichtung des „Europäischen Hauses“ erkannten und zur Diskussion stellten, wurde rundweg abgewiesen. „Um des Maximalprofits willen wird das Kapital das nationale Banner über Bord werfen.“ So wusste es schon Karl Marx. Das Ergebnis: Europa hat sich zu einem Staaten-Flickenteppich entwickelt, der nur notdürftig mittels ordinärer Kommissarwirtschaft zusammengehalten wird. An ein solches Staatsgebilde, ohne politisch-moralischen Hintergrund, hatten de Gaulle und Adenauer nicht gedacht. Sie erstrebten eine Staatengemeinschaft auf vaterländisch-nationaler Grundlage.

Das desolate EU-Gebilde, dessen Spiritus Rektor Ex-Kanzler Helmut Kohl war, konnte immer nur ein vorübergehendes Provisorium sein. Die europäische Union, verstanden als „Bund der freien Völker Europas“, sollte auf der Tagesordnung stehen. Den Weg dorthin hat Thilo Sarrazin in seinem neuen Buch gut begründet aufgezeichnet. Höchste Zeit, mit der Umsetzung zu beginnen, bevor sich die inneren Widersprüche dieser europäischen Missgeburt unkontrolliert von selbst eine Bahn brechen.

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Autobahn auf dem Rhein

Zu: „Von der Energiewende zum Stromkollaps“ (Nr. 21)

Es ist ein schwierig’ Ding, in einer Bildungsrepublik ohne Bildung etwas verständlich zu machen, wenn das Verständnis Bildung voraussetzt. Wer diese Misere betrauert, vergießt in Sachen „Fukushima“ Krokodils­tränen. Denn würden genug Menschen verstehen, was in Japan tatsächlich geschah und dass es in Deutschland keine Gegenden mit hochgradiger Tsunami-Gefahr gibt, würden sie nicht glauben, dass „Fukushima“ ein Anlass für ein haltloses KKW-Moratorium sein könnte.

Doch vielleicht hilft das folgende (fiktive) Geschehen: Überraschend haben Klimaforscher für den Folgewinter eine durchgehende Vereisung des Rheins vorausgesagt. Das Bundesverkehrsministerium startet im Sommer das Projekt, auf dem zugefrorenen Fluss eine Autobahn zu bauen. Es gäbe keinen Ärger mit Hügeln, die man durchtunneln müss­te, auch die Böschungen sind relativ stabil, ganz anders als bei so manch bestehender Autobahn. Mitte November wird mit dem Bau begonnen. Damit es schnell geht, nimmt man Fertigbetonteile. Silvester wird die Autobahn auf dem Eise eingeweiht und umweltfreundlich mit Split, nicht mit Streusalz, eis- und schneefrei gehalten.

Man ahnt die Crux an der Sache. Der Rhein wird Monate später bei Tauwetter Autobahn und viele Tausend Menschen verschlingen. Aber niemand (außer ein paar verrück­ten „Eis-Skeptikern“) mag gegen die Political Correctness verstoßen und die Gefahr öffentlich artikulieren. So schlug dann die voraussehbare Katastrophe Mitte März zu.

Tilman Kluge, Bad Soden

 

 

Deutschland – von uns hängt es ab

Zu: „Der Erzieher der Nation“ (Nr. 20)

Vielen Dank an die Redaktion der PAZ, die Erinnerung an diesen großen Deutschen und Nationalreformer wachgerufen zu haben. Das steht im freudigen Gegensatz zu den meisten „Mainstream“-Zeitungen, die unsere großen Vordenker und Helden totschweigen. Bitte schreiben Sie doch ähnliche Aufsätze zu den anderen großen preußischen und deutschen Reformern und Freiheitskämpfern der Napoleonzeit: insbesondere Humboldt, Gneisenau, Arndt, Körner. Darf ich hier vielleicht auch das sehr wichtige Zitat Fichtes bringen, auf das Bezug genommen wird im Text:

„Es hängt von euch ab, ob ihr das Ende sein wollt und die letzten eines nicht achtungswürdigen und bei der Nachwelt gewiss sogar über die Gebühr verachteten Geschlechts, bei dessen Geschichte die Nachkommen, falls es nämlich in der Barbarei, die da beginnen wird, zu einer Geschichte kommen kann, sich freuen werden, wenn es mit ihnen zu Ende ist, und das Schicksal preisen werden, dass es gerecht sei; oder ob ihr der Anfang sein wollt und der Entwicklungspunkt einer neuen, über alle eure Vorstellungen herrlichen Zeit, und diejenigen, von denen an die Nachkommenschaft die Jahre ihres Heils zähle. Bedenkt, dass ihr die letzten seid, in deren Gewalt diese große Veränderung steht.“

Seine Texte halfen insbesondere Deutschen in schwerer Zeit.

Dr. Friedrich Humboldt, Heidelberg

 

 

Quasi-religiöse Denkgebäude mit Gewaltfaktor

Zu: „Patient Sozialismus – Diagnose: Hirntumor“ (Nr. 18)

Die historische Erfahrung lehrt, dass die „-ismen“ fast ausschließlich Dogmen waren und sind, also verfestigte Lehrmeinungen kleiner, politischer Eliten, die mit Hilfe einer gezielten Beeinflussung der Gesellschaft eine mehr oder minder unverhohlene Manipulation des Denkens, der Emotionen und des besonders aus letzteren resultierenden menschlichen Verhaltens in Gang setzten.

Diese Eliten und deren praktisch-politisch handelnde Verbündete verstanden es auf das Beste, solche Dogmen als Botschaften „heilsbringender“ Einflüsse unter ihren jeweiligen Völkern zu vermarkten. Insofern vertreten diese Dogmen als Heilslehren quasi-religiöse Denkgebäude. Und darin liegt die Gefahr. In ihren Dogmen vermitteln sie Glücks­verheißungen, die das schlechte Gewissen ausschalten, weil sie nicht mehr an den Kanon von religiösen Geboten gebunden sind. Eine neue Quasi-Religion also zum Nulltarif, ohne Christentum, also auch ohne Sünden, ohne Hölle und ohne göttliche Strafe – scheinbar.

Denn die menschlichen Emotionen werden nun ausgefüllt von neuen Stellvertretern, einem neu erdachten Gut- und Böse-Denken, zum Beispiel den Begriffen Klassenkampf, Revolution, Vernichtung bestehender wirtschaftlicher Strukturen und als Krönung die Diktatur des Proletariats!

Dass die angewendeten Methoden immer zugleich Gewalt als Mittel zur Verwirklichung implizieren, ist offensichtlich. Ob diese nun mit Hilfe von in den Massenmedien und in den sozialen Netzwerken ständig wiederholten Worten, mit intellektueller oder auch emotionaler Manipulation, mit unverhohlener Ausgrenzung, mit Mobbing, mit Rufmord oder mit Waffengewalt bis in ihre finalen Stadien durchgesetzt werden, ist dabei eigentlich ohne Belang. Gewalt im Sinne von unfreiwillig erzwungener Änderung der Verhältnisse zugunsten einer bestimmten politischen oder sozialen Gruppe bleibt es immer. Dabei ist auch der Begriff der Mehrheit zu hinterfragen, denn auch wenn eine Mehrheit gewalttätig ist, ist dies Gewalt und ethisch nicht zu rechtfertigen.

Ulrich F. Sackstedt, Verden

 

 

Handverlesen?

Zu: „Zwischenruf: Erneuter Tabubruch“ (Nr. 21)

Wenn das Studiopublikum in der Fernsehsendung mit Günther Jauch und Thilo Sarrazin nicht handverlesen war, dann fress’ ich einen Besen. Es ist jedenfalls schwerlich nachvollziehbar, dass in dieser Sendung sich immer dann keine einzige Hand zum Applaudieren geregt hat, wenn Bestsellerautor Sarrazin sich äußerte. Noch schlimmer freilich wäre, wenn sich keiner zu applaudieren getraut haben sollte. Dann hätte die Zensurschere im Gehirn gute Arbeit geleistet. Armes Deutschland. Sarrazin war Steinbrück zwar rhetorisch unterlegen, er wirkte auch gesundheitlich angegriffen, aber es war richtig, was er in stoischer Ruhe sagte. Jauch moderierte fair und souverän.

Andreas Schönberger, Korntal-Münchingen


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren