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16.06.12 / Doch kein Feind des Geldes / Frankreich: François Hollande hat beachtlichen Immobilienbesitz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-12 vom 16. Juni 2012

Doch kein Feind des Geldes
Frankreich: François Hollande hat beachtlichen Immobilienbesitz

Während Nicolas Sarkozys fünf Jahren als Präsident und im Wahlkampf behaupteten seine linken Gegner wiederholt, das konservative Staatsoberhaupt sei „der Präsident der Reichen“. Er sei doch mit den Großkapitalisten Bettencourt (l’Oréal), Bouygues (Bau und Tiefbau), Bolloré (Logistik, Kunststoffe, Elektrotechnik) per Du. Auch bekäme er Geld von ihnen. Und hatte er sich denn nicht 2007 auf der Yacht von Bolloré vom Wahlkampf ausgeruht? Am 15. Juni verlor der besiegte Staatspräsident seine Immunität. Er müsse sich jetzt, meinen sie, für seine Habgier vor Gericht verantworten.

François Hollande dagegen betonte immer wieder, dass er „die Reichen nicht mag“ und dass „die Finanz“ sein „Feind“ sei. Sein Geld hat der neue Präsident trotzdem sicher angelegt. Am 11. Mai stand Hollandes Vermögenserklärung im öffentlichen Gesetzblatt „Journal Officiel“. Es soll jedoch bei diesen Angaben an Genauigkeit mangeln. So liest man, dass ein mit einem Wert von 800000 Euro angegebenes Haus von Hollande (Departement Alpes-Maritimes, unweit vom Mittelmeer) von der Notarkammer auf 1,38 Millionen Euro geschätzt werde. Der höhere Wert wurde nach dem in dieser Stadt üblichen Quadratmeterpreis von 5200 Euro ermittelt. Gleichermaßen werden Hollandes beide Wohnungen auf den Höhen von Cannes an der Riviera bei einem dortigen Quadratmeterpreis von 4900 Euro auch als wertvoller eingeschätzt. Er hätte damit ein Immobilienvermögen von über zwei Millionen Euro statt der angegebenen 1,17 Millionen. Dabei werden seine Immobilien in London im Wert von umgerechnet über zwei Millionen Euro nicht berücksichtigt. Darüber hinaus hatte er mit seiner geschiedenen Frau Ségolène Royal eine Immobiliengesellschaft mit dem Namen „La Sapinière“ gegründet, die jährlich rund 218000 Euro abwirft. Hinzu kommen noch einige Tausend Euro auf verschiedenen Konten.

Und wie ist es mit Hollandes Lebensgefährtin Valérie Trierweiler? Sie wurde als Valérie Massonneau am 16. Februar 1965 in Angers geboren. Sie studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Sorbonne in Paris. Dann wurde sie Journalistin bei der Illustrierten „Paris Match“ und später beim TV-Kanal „Direct 8“. Sie heiratete in zweiter Ehe Denis Trierweiler, einen Kollegen von „Paris Match“. Das inzwischen geschiedene Paar hat drei Söhne. Laut ihrem offiziellen Lebenslauf wuchs Valérie in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater Jean-Noël Massonneau sei Kriegsinvalide gewesen. Ihre Mutter habe als Kassiererin bei einer Eisbahn gearbeitet. Die Masson-neaus und ihre sechs Kinder hätten eine Sozialwohnung bewohnt. Laut noch unbestätigten Gerüchten soll sie jedoch die Enkelin von Bankern sein. Großvater und Urgroßvater sollen Eigentümer der Masson-

neau & Co. Bank in der Region Anjou gewesen sein, die 1950 an Crédit de l’Ouest (Westkredit) verkauft wurde. Nach zwei Bankenfusionen ist die Familie jetzt Aktionärin beim Industrie- und Handelskredit West (CIC Ouest). Als Aktionärin dieser Bank und anderer Kreditinstitute soll Valérie Trierweiler über Jahreseinkünfte von über drei Millionen Euro verfügen. Außerdem soll sie Anteile am Sender „Direct 8“ besitzen, der dem Milliardär Vincent Bolloré gehört. Die Massonneaus waren die Banker des bretonischen Industriellen Michel Bolloré, des Vaters des angeb-lichen Sarkozy-Freundes Vincent Bolloré. Sollte sich das alles bestätigen, dann wäre das neue Staatsoberhaupt vielleicht doch kein Feind des Geldes … J.-P. Picaper


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