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16.06.12 / Ohne Fundament

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-12 vom 16. Juni 2012

Ohne Fundament
von Rebecca Bellano

Im Rahmen des Ausbaus von Krippen- und Kindergartenplätzen wird stets und ständig wiederholt, wie wichtig die frühkindliche Bildung sei. Bereits in den ersten drei Lebensjahren würden die Weichen für die spätere Schulkarriere gelegt.

Doch nun merken immer mehr Politiker, dass der ab 2013 greifende, von Ursula von der Leyen (CDU) initiierte Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem zweiten Lebensjahr wegen fehlender Betreuungsplätze und Erzieherinnen noch kostspieliger werden dürfte als befürchtet. Sollten die zugesagten Plätze bis 2013 nicht vorhanden sein, können die Eltern nämlich auf Schadensersatz klagen. Daher nun die Idee von von der Leyen, Schlecker-Verkäuferinnen zu Erzieherinnen umzuschulen. Und der Chef der Bundesarbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, schlug vor, Hartz-IV-Empfängerinnen im Schnellverfahren umzuschulen.

Jede ausgebildete Erzieherin müsste über diese geplante Entwertung ihres Berufes entrüstet aufschreien, doch viele von ihnen dürften bereits durch die Einmischung der Politik in ihre Arbeit desillusioniert und vor allem gestresst sein. In Hamburg beispielsweise sollen nun in die Gruppen der städtischen Kindergärten mehr und vor allem jüngere Kinder aufgenommen werden. Wie man bei diesen großen Gruppen den Kleinen noch Bildung vermitteln soll, ist absolut unklar. 29 Kinder im Alter von 2,5 bis sechs Jahren, viele davon mit Eltern ausländischer Herkunft, auf zwei Vollzeitkräfte sind keine Seltenheit. Wie man, wenn selbst Wickeltische für die Kleinen fehlen, da auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen soll, bleibt ein Rätsel.


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