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30.06.12 / Vieles erinnert an Jimmy Carter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-12 vom 30. Juni 2012

Vieles erinnert an Jimmy Carter

Wiederholt sich da die Geschichte? US-Beobachter fühlen sich angesichts von Barack Obamas verglimmender Aura an Jimmy Carter erinnert. Wie Obama Mitglied der Demokratischen Partei, startete der Mann aus Georgia nach einem furiosen Sieg über Gerald Ford 1976 seine Präsidentschaft als Hoffnungsträger und frische Lichtgestalt.

Ford, bis zu dessen Sturz 1974 Vizepräsident von Richard Nixon, haftete noch immer der strenge Geruch der Watergate-Affäre an, die seinem Vorgänger das Amt gekostet hatte. Er stand somit für das desavouierte, „alte“ System von Washington. Jimmy Carter hatte bis zu seiner Präsidentschaft noch kein politisches Amt auf Bundesebene innegehabt, was ihm nun zum Vorteil gereichte. Er konnte einige außenpolitische Erfolge verbuchen, so das Abkommen von Camp David, mit dem 1978 das Kriegsbeil zwischen Ägypten und Israel begraben wurde.

Doch dann ging scheinbar alles schief: Im November 1979 nahmen iranische Studenten 52 Diplomaten in der Teheraner US-Botschaft als Geiseln, die erst am 20. Januar 1981 freigelassen wurden. Just an dem Tage, als Ronald Reagan die Präsidentschaft von Carter übernahm, was bis heute Stoff für Verschwörungstheorien liefert. Im Dezember 1979 überfiel die UdSSR Afghanistan, im Folgejahr erschütterte der zweite Ölpreisschock die Weltwirtschaft. Carter erließ hohe Einfuhrzölle auf Öl, was ihm Feinde machte.

Bald rückten auch die zuvor euphorischen Medien von ihm ab, gaben ihm die Schuld für allen Unbill wie Arbeitslosigkeit oder die Machtlosigkeit gegen-über Teheran und Moskau. Im November 1980 verpasste er seine Wiederwahl krachend. H.H.

 

Zeitzeugen

Hillary Clinton – Die 64-jährige Frau des früheren Präsidenten Bill Clinton trat, sogar als Favoritin, zunächst selbst bei den Vorwahlen der Demokraten 2008 an. Sie lieferte sich mit Gegenkandidat Obama einen erbitterten Kampf, den sie verlor. Um die Partei wieder zu einen, holte Obama sie als Außenministerin ins Kabinett.

Timothy Geithner – Als Chef der New Yorker Zentralbank gehörte der 50-Jährige bereits zum innersten Zirkel des Banker-Adels, bevor Obama ihn zu seinem Finanzminister machte. Kritiker halten Geithner vor, dass er Finanzinstitute bedingungslos mit Steuermitteln rette, eine sinnvolle Reform der Bankenaufsicht aber verschleppe. So wälze er die Risiken von den Großspekulanten auf die Steuerzahler ab.

Ron Paul – Der 1935 geborene texanische Kongressabgeordnete ist schon mehrfach zu Präsidentschaftsvorwahlen angetreten und steht auch jetzt gegen seinen republikanischen Parteifreund Romney. Paul war gegen den Irakkrieg, tritt für den Goldstandard ein und missbilligt die Sicherheitsgesetze infolge des 11. September 2001 als Gefahr für die Freiheit. Bei großen Medien und im US-Establishment hat Paul wenig Freunde. Dafür schart er eine recht große Unterstützergemeinde im Volk um sich.

Miles Park Romney – Der in Viel-ehe lebende Urgroßvater von Mitt Romney, Miles Park Romney (1843–1904), floh 1885 wegen eines in den USA verhängten Anti-Polygamie-Gesetzes ins Exil. Noch der Vater von Mitt Romney wurde in einer nordmexikanischen Mormonen-Kolonie geboren, bevor die Familie aufgrund der Wirren der 1910 in Mexiko ausgebrochenen Revolution mit anderen Mormonen wieder zurück in die USA zog.

Joseph Smith – In seinem 1830 veröffentlichten Buch „Mormon“ stellte der Religionsstifter (1805–1844) die Behauptung auf, dass Jesus Christus nach seiner Aufer-stehung in die USA gekommen sei, wo er gelehrt und eine Kirche gegründet habe. Von den Mormo-nen wird daraus abgeleitet, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein auserwähltes Land und Ort göttlichen Handelns seien.


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