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14.07.12 / Abbau Fehlanzeige / Griechenlands Beamte werden nicht weniger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-12 vom 14. Juli 2012

Abbau Fehlanzeige
Griechenlands Beamte werden nicht weniger

Ungünstiger hätte es die neue griechische Regierung nicht treffen können. Kaum war die Forderung nach Nachverhandlungen der bisherigen Spar- und Reformvereinbarungen an die internationalen Geldgeber der „Troika“ formuliert, tauchte in der griechischen Presse ein Bericht über massive Tricksereien beim Personalabbau im öffentlichen Dienst in Griechenland auf. Damit nicht genug, die Informationen dazu sollen auch noch von einem Informanten aus den Reihen des Internationalen Währungsfonds (IWF) stammen: „Während die Regierung Gesetze zur Reduzierung der Beamtenstellen verabschiedete, ließ sie die Leute durch die Hintertür wieder herein“, zitierte die griechische Zeitung „To Vima“ einen namentlich nicht genannten Vertreter des IWF. Bei 40025 Staatsbediensteten, die im vergangenen Jahr pensioniert wurden, hätte gemäß den Vereinbarungen lediglich jede fünfte frei werdende Stelle neu besetzt werden dürfen. Statt der erlaubten 8000 sollen allerdings 16711 Neueinstellungen erfolgt sein.

Völlig außer Kontrolle geraten ist anscheinend der Personalabbau bei den griechischen Kommunen. Ein im Jahr 2010 im Parlament verabschiedeter Plan sollte bei den Personalkosten Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erbringen. Zwischenresultat des als „Jahrhundertwerk“ gefeierten Sparprogramms: In den Kommunalverwaltungen stieg die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr von 93194 auf 97788. Das ursprüngliche Ziel, insgesamt 150000 Stellen im öffentlichen Dienst Griechenlands einzusparen, dürfte damit erst einmal in weite Ferne ge­rückt sein. Vom IWF wurde unterdessen dementiert, dass es sich bei dem veröffentlichten Material um Informationen aus dem eigenen Haus handele und dass der Bericht zutreffend sei. Die Zeitung „To Vima“ konnte sich bei ihrem Bericht allerdings auf einen hochkarätigen Kronzeugen berufen: Interims-Finanzminister Giorgos Zannias bestätigte, dass die Zahl der griechischen Beamten nahezu gleich geblieben sei. N.H.


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