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14.07.12 / Komödie auf dem Golfplatz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-12 vom 14. Juli 2012

Komödie auf dem Golfplatz
von Theo Maass

An vielen staatlich alimentierten „Gegen-Rechts“-Programmen laben sich linksextreme Existenzen, das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch andere skurrile Gestalten sich als Trittbrettfahrer solchen Engagements betätigen. Am 18. August 2012 findet ein „Golfen gegen Rechts“ statt. Das Programm stammt nicht aus einer Kabarettveranstaltung.

Schirmherr ist der Innenminister von  Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier. Der CDU-Politiker hätte eigentlich Grund, sich ganz fest an die eigene Nase zu fassen und die eigene Vergangenheit als Mitglied  einer Blockpartei im Rahmen der „Nationen Front“ der DDR aufzuarbeiten. Stattdessen tut er sich als Retter der Demokratie hervor bei einer als „Reiche-Leute-Sport“ angesehenen Disziplin.

Auch der Geschäftsführer der ausrichtenden Ferienanlage „Land Fleesensee“ Detlev Fricke hat bereits Spuren hinterlassen in Sachen Demokratie und Toleranz. Mitte der 90er Jahre betätigte sich der FDP-Mann häufig als Präsident der Berliner  Landesparteitage. Seit dieser Zeit ist er verschiedenen Delegierten in unguter Erinnerung. Fricke gefiel sich darin, ihm unangenehme Parteitagsdelegierte als Redner unter Verballhornung ihres Nachnamens anzukündigen. So wurde aus dem damaligen Vorsitzenden der FDP Berlin-Neukölln Axel Hahn der Delegierte „Harn“.

Aber auch die Ferienanlage „Land Fleesensee“ selbst ist derweil ins Gerede gekommen – nicht etwa wegen des beabsichtigten Golfturniers. Der NDR berichtete mehrfach über finanzielle Schwierigkeiten der Anlage, die durch Fonds des Finanzdienstleisters AWD und seines Mutterkonzern Swiss Life finanziert wurde. Jutta Meissner (59), AWD-Kundin, sagte dem Sender: „Ich habe Zeit meines Lebens als Altenpflegerin gearbeitet, mit dem Gehalt konnte ich nie große Sprünge machen. Vor elf Jahren ist dann mein Vater gestorben, er hat mir 100000 Mark vererbt … Der AWD-Berater riet mir, das Geld anzulegen … Ein Teil des Geldes war noch angelegt in Bundesschatzbriefen. Dummerweise habe ich mir die ausbezahlen lassen, und die Beträge in verschiedene Fonds investiert, 40000 Mark in den geschlossenen Fonds Fleesensee ... Über das Risiko oder einen Totalverlust wurde praktisch nicht gesprochen.“

Bringe ich das jetzt richtig zusammen? Eine ehemalige DDR-Blockflöte, ein bei Parteifreunden wegen seiner einseitigen Versammlungsleitung berüchtigter „Liberaler“ und seltsame Finanzjongleure als Retter unserer Demokratie und Zeichensetzer für „mehr Toleranz“. Wer hat sich diese Komödie ausgedacht? Die NPD?


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