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21.07.12 / Geld frisst Recht / Für Olympia in London gelten schärfste Vermarktungsrechte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

Geld frisst Recht
Für Olympia in London gelten schärfste Vermarktungsrechte

Ob es bei den Ende des Monats in London beginnenden Olympischen Spielen statt Medaillen, wie von den Meteorologen vorhergesagt, dicke Tropfen regnet oder nicht, zwei Gewinner stehen schon jetzt fest: das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Stadt London, die beiden Träger des sportlichen Großereignisses. Knapp 1,8 Milliarden Euro haben mehrere Großkonzerne dafür bezahlt, um als offizielle Werbepartner der Spiele auftreten zu dürfen.

Im Gegenzug machen die Organisatoren seit Anfang der Woche regelrecht Jagd auf Unternehmen, die mit den Spielen werben, ohne dafür bezahlt zu haben. Mehr als 300 Mitarbeiter der eigens für die Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Spielen gegründeten Behörde untersuchen unangekündigt Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Büros, um unerlaubte Werbeaktionen aufzuspüren und vor Gericht zu bringen. Verstöße werden mit bis zu 25000 Euro geahndet. Wer etwa Signalworte wie „silver“, „gold“, „summer“, „games“ oder nur „London“ oder „2012“ verwendet, wird angezeigt. Ebenso ist es verboten, für Liveübertragungen zu werben, wenn auf den Schildern Marken zu erkennen sind, die nicht den Sponsoren gehören. Um die Rechte von McDonalds’s zu schützen, wurde den 800 Händlern an den Sportstätten verboten, Pommes Frites zu verkaufen. Selbt vor den Fans machen die Markenpolizisten nicht Halt. So ist es untersagt, Fotos aus dem Stadion in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Begründung: Die Markenexklusivität könnte verletzt werden, indem Zuschauer Artikel eines Nichtsponsors tragen. Auch die Athleten müssen sich an strikte Regeln im Umgang mit sozialen Netzwerken halten. Schon die Mitteilung „habe gewonnen“ ist verboten. Und schließlich bleibt der Luftraum für alle Werbeaktivitäten von Nichtsponsoren gesperrt. Jan Heitmann


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