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21.07.12 / »Salut Salon« – Hallo Klassik-Comedy / Seit zehn Jahren treten die vier Ausnahmemusikerinnen gemeinsam auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

»Salut Salon« – Hallo Klassik-Comedy
Seit zehn Jahren treten die vier Ausnahmemusikerinnen gemeinsam auf

Klassische Musik trifft auf Humor, Eigenkompositionen und beinahe artistische Darbietungen: Kreativität zeichnet die vier virtuosen Musikerinnen von „Salut Salon“ aus. Derzeit gehen die vielfach prämierten Kammermusikerinnen mit ihrer Jubiläumsdarbietung auf Deutschlandtournee.

„Vier Frauen machen zusammen auf der Bühne Musik, das kann gar nicht funktionieren“, sagt Iris Siegfried und unterhält im Scherz das Publikum gleich noch mit ein paar weiteren Vorurteilen, die das Quartett beim Start vor zehn Jahren von erhofften Veranstaltern zu hören bekam. Zum zehnjährigen Bühnenjubiläum haben sich die vier Ausnahmemusikerinnen dem Anteil von „Dichtung und Wahrheit“ in ihrem musikalischen Leben gestellt. Es hat doch funktioniert, viel besser, als die „leidenschaftliche zweite Geige“ mit hanseatischem Understatement zugeben möchte. Mit der ebenfalls aus Hamburg stammenden Geigerin Angelika Bachmann gründete sie das Duo „Salut d’amour“. Ein Mix aus Klassik, Rock, Chanson und Folk prägt ihre musikalische Vielfalt bis heute. Inzwischen gelten sie als Salut Salon in wechselnder Besetzung zusammen mit Anne-Monika von Twardowski (Klavier) und Sonja Lena Schmid (Cello) als einer der erfolgreichsten deutschen „Kultur-Exporte“, so die Zeitung „Die Welt“. Sie nehmen ihre Zuhörer gewissermaßen mit auf zahlreiche Auslandstourneen, von denen sie Kompositionen mitgebracht haben, stets in Landessprache vorgetragen. Geschickt führen sie so die Breite möglicher musikalischer Stimmungslagen vor. „Nur in Japan waren wir noch nicht“, gestehen die Vier und empfehlen sich in ihren über zweistündigen Tourneeauftritten gleich mit einem japanischen Lied. Das Cello ahmt sofort den Klang des Lauteninstruments Shamisen nach. Zum Klingen gebrachtes Glas ist eines der zahlreichen kreativen Hilfsmittel, das stimmige Atmosphäre ausgelassen und fröhlich bis eigenwillig verbreitet. Viele Überraschungen und romantische Einlagen heben die Darbietung aus dem sonstigen Klassik-Angebot heraus. Konkurrenzkampf kennen die auf jährlich über 100 Konzerten aufeinander Eingespielten nur im Spaß und zeigen, was Klangkörper auf den Kopf gestellt vermögen. Anne-Monika von Twardowski beweist, dass sie ihr Tasteninstrument auch mit gekreuzten Händen über Kopf im Liegen beherrscht. Vom kreativen Schwung der anfangs ausgeübten Straßenmusik haben die Vier viel weiterentwickelt und doch ist selbst beim Zwischen-Spiel auf dem Cello-Fuß kein schiefer Ton zu hören. Da sie anfangs auf „Hochzeiten, Geburtstagen und diesen anderen Gelegenheiten“ auftraten, so eine ihrer launigen Moderationen, beherrschen die Vier auch die melancholischen Töne eines Danse Makabre (Totentanz) des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835 –1921). Film- und Bühnenklassiker von Tatort bis Dreigroschenoper neu intepretiert dürfen auch nicht fehlen. Ihren Aufstieg nehmen die auch sozial engagierten Musikerinnen dabei stets gerne auf die Schippe, erinnern sich mit einer Variation zentraler Motive aus Carl Maria von Webers (1786 –1826) berühmtester Oper „Der Freischütz“ an einen Auftritt vor einem Schützenverein oder schwanken den Seegang bei ihrer frühen Bühnenerfahrung auf dem „Traumschiff“ nach, immer professionell weiterspielend. SV


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