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21.07.12 / Endlich überregional / Vor 50 Jahren beschloss der DFB die Fußball-Bundesliga

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

Endlich überregional
Vor 50 Jahren beschloss der DFB die Fußball-Bundesliga

Als am 28. Juli 1962 der Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes die Einführung einer Fußballbundesliga für die Spielzeit 1963/64 beschloss, fanden Bemühungen ihren erfolgreichen Abschluss, die bereits in den 30er Jahren ihren Ausgangspunkt hatten. Damals wachten 55 verschiedene Regionalverbände über ihre Autonomie und Unabhängigkeit. Die Einteilung in derart viele verschiede Ligen führte dazu, dass besonders leistungsstarke Vereine und Mannschaften während der Saison nur selten wirklich herausgefordert wurden und international bei Wettbewerben gegenüber Vereinen aus England, Spanien oder Italien mangels Praxis ins Hintertreffen gerieten. Auch die deutsche Nationalmannschaft litt darunter.

Trotz des nationalsozialistischen Zentralismus änderte an diesem Zustand auch die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten nichts. Eine „Reichsliga“ kam nicht. Immerhin konnte eine Straffung des Spielbetriebes auf nur noch 16 Gauligen erreicht werden.

Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg führte der mitteldeutsche Fußball ein Eigenleben, in Folge der Vertreibung gab es keinen ostdeutschen Fußball mehr. In Westdeutschland verblieb es nach 1945 vorerst bei verschiedenen Regionalligen. Erst das peinliche Abschneiden der bundesdeutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile verhalf der Idee einer Bundesliga nun doch zum Durchbruch, weil die Vereinsbosse sich nun einsichtig zeigten.

Nach der Entscheidung über die Einführung der Liga begann das Tauziehen darum, mit welchen 16 Vereinen der Ligabetrieb beginnen sollte. Die Oberligen Süd und West wurden als besonders stark eingeschätzt und sollten jeweils fünf Vereine beisteuern. Drei sollten aus dem Norden, zwei aus dem Südwesten und ein Verein aus Berlin kommen.

Nun wurde in den Regionalligen nach geeigneten Mannschaften gesucht. Bemerkenswerterweise wurden die späteren Serienmeister Bayern München und Borussia Mönchengladbach nicht dazugezählt. Dafür aber beispielswiese der heute drittklassige SC Preußen 06, der bereits nach der ersten Saison abstieg. Der einzige Verein, der bereits von Anfang an dabei war und nie abgestiegen ist, ist der Hamburger Sport-Verein (HSV). Abgesehen von den beiden genannten Vereinen fiel die Wahl beim Aufbau der Bundesliga auf Eintracht Braunschweig und Werder Bremen aus der Oberliga Nord, Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Meidericher SV, und FC Schalke 04 aus der Oberliga West, 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Saarbrücken aus der Oberliga Südwest, Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München und VfB Stuttgart aus der Oberliga Süd sowie Hertha BSC aus der Stadtliga Berlin.

Gleichzeitig mit der Bundesliga wurden die fünf Regionalligen Süd, Südwest, West, Nord und Berlin als zweithöchste Spielklasse eingeführt. Damit die Vereine beim Abstieg aus der Bundesliga nicht gar so tief fallen, wurde 1974 als „Unterhaus“ der (1.) Bundesliga zwischen dieser und der Regionalliga die 2. Bundesliga eingerichtet. Anfänglich in Nord und Süd unterteilt, wurde diese Unterteilung analog zur 1. Liga 1981 abgeschafft. Aus ähnlichen Gründen wie bei der Einrichtung der 2. Bundesliga wurde 2008 auch noch eine 3. Bundesliga eingeführt.

Zur Ehrung des Siegers einer Bundesligasaison wird auf den Titel „Deutscher Fußballmeister“ und die zugehörige sogenannte Deutsche Meisterschale zurückgegriffen. Bereits 1903 war die erste Deutsche Fußballmeisterschaft ausgespielt worden. Seitdem gab es auch eine zugehörige Trophäe, die „Viktoria“. Als sie im Zweiten Weltkrieg verschwunden war, wurde sie durch die 1949 von Elisabeth Treskow mit ihren Studenten an den Kölner Werkschulen entworfene und aus fünfeinhalb Kilogramm Sterlingsilber sowie fünf großen und elf kleinen Turmalinen gefertigte „Salatschüssel“ ersetzt. Theo Maass/PAZ


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