© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Kairos Christen gegen Clinton

Kairo – Christliche Politiker, Geistliche und Prominente Ägyptens haben ein Treffen mit US-Außenministerin Hillary Clinton bei ihrem jüngsten Besuch in Kairo verweigert. Sie wollten so gegen die Unterstützung der USA für die Muslimbruderschaft protestieren. Demonstranten aus dem christlichen und nichtreligiösen Lager bewarfen Clintons Wagenkolonne aus dem gleichen Grund mit Schuhen, Tomaten und Wasserflaschen. H.H.

Garmisch entfernt Kreuz

Garmisch-Partenkirchen – Garmisch-Partenkirchen hat auf arabischsprachigen Katalogen das Gipfelkreuz auf der Zugspitze wegretuschieren lassen. Damit soll Rücksicht genommen werden auf die Gefühle islamischer Besucher, die sich von dem christlichen Symbol auf Deutschlands höchstem Berg irritiert fühlen könnten. Obwohl deren Zahl nur wenige Tausend beträgt, hat der Ski-Ort auch bereits Gebetsräume für Muslime eingerichtet. H.H.

Opels Mann fürs Grobe

Nach dem plötzlichen Ausscheiden des bisherigen Opel-Chefs Stracke einigte sich der Opel-Aufsichtsrat schnell auf einen Nachfolger. Thomas Sedran (47) soll den Karren retten. „Sedran wird von allen Seiten akzeptiert“, heißt es. Arbeitnehmer sollen ihn für seine Entscheidungsfreude loben, der Unternehmensleitung gilt er als Sanierungsexperte. Erst im April dieses Jahres wurde Sedran in den Opel-Vorstand berufen, wo er das neu geschaffene Strategie-Ressort übernahm. Und auch davor war er kein Unbekannter für Opel: Der promovierte Ökonom Sedran betreute den Autobauer schon 2009 in seiner Funktion als Experte der Münchner Unternehmensberatung Alix Partners. Als erfahrener Unternehmensberater sollte er den Rüsselsheimern bei der Restrukturierung helfen.

Ergebnis: Bei der jüngsten Sanierung wurden ein Werk geschlossen und 8000 Mitarbeiter entlassen. Das Werk in Rüsselsheim kämpft aufgrund eines drastischen Absatzschwunds im Kernmarkt Europa ums Überleben, mit der Schließung des Bochumer Werks ist zu rechnen. Ein Ausgleich durch Verkäufe auf den Wachstumsmärkten China oder Lateinamerika bleibt den Opelanern verschlossen, weil der Mutterkonzern General Motors dort selbst seine Billigmarke Chevrolet absetzen will.

Wie der gebürtige Augsburger dem Absatzeinbruch bei Opel entgegenwirken will, bleibt offen. Damit der deutsche Autobauer seine Standortgarantie bis 2016 einhalten kann, werden harte Einschnitte vonnöten sein. Beobachter geben Sedran nur bis Jahresende Zeit, sich zu bewähren. Dann dürfte das Personalkarussell bei der Opel-Spitze sich erneut drehen: In den vergangenen drei Jahren wurden drei Vorstandsvorsitzende verschlissen. M. Rosenthal-Kappi