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04.08.12 / Auf den Spuren der Königin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-12 vom 04. August 2012

Auf den Spuren der Königin

Am 25. Juni 1810“, so schreibt Hans-Joachim Nehring in „Auf dem Königin-Luise-Weg von Berlin ins mecklenburgische Hohenzieritz“, „um sechs Uhr früh brach Luise zu ihrer letzten Reise in das mecklenburgische Neustrelitz auf. Sie wird ihr geliebtes Charlottenburg lebend nicht mehr sehen. Das weiß sie allerdings nicht, denn vor ihr liegt das lang ersehnte Treffen mit ihrer Familie. In Fürstenberg, dem damals ersten mecklenburgischen Ort, wird sie von ihrem Vater, dem Lieblingsbruder Georg, ihrem Halbbruder Karl sowie von ihrer Schwester Friederike erwartet.“ Doch das freudig ersehnte Familientreffen wurde von einer Krankheit Luises überschattet, die am 19. Juli 1810 mit ihrem Tod en-dete.

Gerade einmal 34 Jahre wurde die Königin Preußens. Ihr frühes Ableben schockierte nicht nur Preußen. Selbst Napoleon, der die Unbeugsamkeit Luises als Widerspenstigkeit empfunden hatte, konnte er doch nicht verstehen, warum sie nicht einfach seinen militärischen Sieg über Preußen anerkennen konnte, zollte ihr Respekt. Auch über zwei Jahrhunderte nach ihrem Tod hat die Königin noch ihre Verehrer. Einer ihrer wohl größten dürfte Hans-Joachim Nehring sein, der auf verschiedenste Art versucht, das Gedenken an Luise lebendig zu halten. Nun tut er es, der sich selbst als Ritter der Königin sieht, über den im Spica-Verlag erschienen Reisebegleiter. Der Verlag wirbt mit dem schönen und wahren Spruch „Wege entstehen nur dadurch, dass wir sie gehen“. Der von Nehring vorgestellte Weg sollte allerdings eher mit dem Auto oder Fahrrad gefahren werden, so er denn in einem Stück „gegangen“ wird, denn es handelt sich immerhin um eine Entfernung von 130 Kilometern.

Nehrings Reise beginnt am Luisen-Denkmal im Berliner Tiergarten. Weiter geht es zum Mausoleum im Charlottenburger Schlossgarten. Dort wurde die verstorbene Königin am 23. Dezember 1810 zur letzten Ruhe gebettet. In der Fried-richswerderschen Kirche in Berlin kann sich der Interessierte dann den Gipsabdruck der berühmten Prinzessinnengruppe von Johann Gottfried Schadow ansehen, der Luise und Friederike zeigt. Auch über den Gendarmenmarkt und die Pfaueninsel führt Nehring den Leser. Die Schlösser Paretz und der Sterbeort Hohenzieritz dürfen natürlich auf dem Luisen-Weg nicht fehlen, aber auch die märkischen Alleen und Neustrelitz sind dem Autor in seinem kleinen, aber feinen Reisebegleiter einige Zeilen wert. Bel

Hans-Joachim Nehring: „Auf dem Königin-Luise-Weg von Berlin ins mecklenburgische Hohenzieritz“, Spica, Neubrandenburg 2012, broschiert, 40 Seiten, 3,90 Euro


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