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18.08.12 / Paradies für Räuber / In Berlin 45 Prozent mehr Wohnungseinbrüche als in New York City

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-12 vom 18. August 2012

Paradies für Räuber
In Berlin 45 Prozent mehr Wohnungseinbrüche als in New York City

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl lag die Zahl der Wohnungseinbrüche in Berlin im Jahr 2011 um 45 Prozent höher als in New York City. Wenn deutsche Politiker bisweilen erklären, man wolle keine „amerikanischen Verhältnisse“, so wissen sie nicht immer genau, wovon sie reden. Bezüglich des Deliktes Wohnungseinbruch jedenfalls und im direkten Vergleich Berlin–New York City sind wir von „amerikanischen Verhältnissen“ tatsächlich weit entfernt – allerdings ganz anders, als unsere Politiker und die meisten Deutschen meinen. Solche Vergleiche werden aber weder von der Politik noch den Medien angestellt – etwa gar in der „Tagesschau“ gemeldet.

Dabei liefert der Blick in die US-Kriminalstatistik interessante Zahlen. New York City hat 8,3 Millionen Einwohner. Dort gab es im Jahr 2011 rund 18000 Wohnungseinbrüche. In Berlin mit nur 3,5 Millionen Einwohnern gab es 2011 dagegen 11000 Einbrüche. Dieser dramatische Rekord wird voraussichtlich  2012 noch einmal überboten. Für das erste Halbjahr 2012 verzeichnet die Polizei gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum noch einmal einen Anstieg um 12,9 Prozent auf 5919 Einbrüche (4700 Einbrüche in Wohnungen, 1219 in Einfamilienhäuser). Pro Tag werden in Berlin im Durchschnitt mehr als 30 Wohnungen aufgebrochen. Bei den 11000 Wohnungseinbrüchen im Jahr 2011 lag die Aufklärungsquote bei nur 8,1 Prozent.

Die personell ausgedünnte Polizei wird des Problems nicht mehr Herr. Nach der bereits 2011 dramatisch gestiegenen Zahl der Einbrüche um 24 Prozent hieß es seitens der Polizei, die Suche nach Autobrandstiftern habe Kräfte gebunden. Die dafür nötigen Zivilfahnder hätten zur  Bekämpfung der Einbruchskriminalität gefehlt und würden nun hierfür verstärkt eingesetzt. Die Zahl der Autobrandstiftungen ist zwar inzwischen  gesunken, doch die Zahl der Einbrüche klettert weiter nach oben.  CDU-Innensenator Frank Henkel erklärt: „Nach unseren Erkenntnissen haben wir es vor allem mit Tätergruppen aus Osteuropa zu tun, die international arbeiten und hoch professionalisiert sind.“ Nach Angaben des Leiters der Polizeipressestelle gehe es bei einem Drittel der Einbrüche um Beschaffungskriminalität, ein Drittel werde von Jugendlichen verübt, die in schlecht gesicherte Wohnungen und Häuser einbrächen und ein Drittel der Täter seien „reisende Osteuropäer“. Da jedoch  90 Prozent der Einbrüche gar nicht aufgeklärt werden, hat die Polizei in Wahrheit gar keinen Überblick. Sichere Aussagen kann man nur über die gefassten Täter machen. Von ihnen waren im Jahr 2011 die Hälfte Ausländer. Bei den Villeneinbrüchen lagen Polen und Rumänen an der Spitze, bei den Wohnungseinbrüchen Polen und Türken. Besonders rumänische Banden setzen vermehrt auch junge Frauen ein.          M.L.


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