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18.08.12 / Luise, Napoleon und das Schloss / Erstmals wurden in Königsberg Skulpturen aus Sand ausgestellt − Künstler kamen aus Weißrussland

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-12 vom 18. August 2012

Luise, Napoleon und das Schloss
Erstmals wurden in Königsberg Skulpturen aus Sand ausgestellt − Künstler kamen aus Weißrussland

In Königsberg veranstaltete das Zentrum für Kultur und Kunst „Pantheon“, das verschiedene Projekte gestalterischer und darstellender Kunst im Gebiet betreut, zum ersten Mal ein kleines Sandskulpturenfestival. Die Aktion findet viel Beachtung.

Während im Westen Sandskulpturenfestivals wie die „Sandworld“ in Lübeck aufgrund des damit verbundenen Aufwands für die austragenden Städte und die hohen Kosten, die trotz hoher Eintrittspreise nicht wieder eingefahren werden konnten, der Vergangenheit angehören, zeigten in Königsberg erstmals Bildhauer aus Weißrussland ihre Kunstfertigkeit bei der Bearbeitung von Sandblöcken. Die Ausfallstraße Richtung Neuhausen wurde als Ort für die Kunstwerke ausgewählt. Die Lage ist nicht zufällig, denn der dort vorkommende Sand ist für die Bildhauerkunst besonders gut geeignet, besser als der von den Stränden, der aufgrund seiner feinen Struktur zu locker wäre. Skulpturen aus körnigem Sand sind fester und halten somit länger.

Das ostpreußische Sandskulpturenfestival ist weniger aufwendig als seine Vorgänger im We­sten. Auffallend daran ist, dass hier Königin Luise und ihr Widerpart Napoleon sowie das Königsberger Schloss in Sand gemeißelt wurden. Kunst im Königsberger Gebiet versucht, an die deutsche Geschichte Ostpreußens anzuknüpfen. Bei den Bewohnern finden die Sand­skulpturen großen Anklang. Bis spät abends kommen Städter hierher, um sich die Sandwerke anzusehen und sich gegenseitig davor zu fotografieren. Die Organisatoren hoffen, dass die Skulpturen übers ganze Jahr halten werden.

Ungewöhnlich ist sicherlich, dass es weißrussische Künstler waren, welche die Figuren angefertigt haben. Die Meister verfügen bereits über große Erfahrung in der Herstellung von Sand­skulpturen. Neben erfahrenen Künstlern waren auch Studenten und Lehrer der Weißrussischen Staatlichen Kunstakademie beteiligt.

Damit eine Sandskulptur entstehen kann, muss der Rohstoff erst zu Blöcken geformt werden. Der Sand wird in spezielle Formen gegeben, mit Wasser vermischt und festgestampft. So wird mehrfach verfahren, bis eine ausreichend harte Masse entsteht, die bearbeitet werden kann. Danach dauert es noch einige Tage, bis die harte Masse sich in ein Kunstwerk verwandelt. Zum Schluss wird die fertige Skulptur mit einer klebenden Versiegelung überzogen, um sie vor Wind und Regen zu schützen.          Jurij Tschernyschew


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