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25.08.12 / Deutschlands großer Mangel / Junge Türken wenden sich ab: Ein Land ohne Patriotismus ist nicht attraktiv

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-12 vom 25. August 2012

Deutschlands großer Mangel
Junge Türken wenden sich ab: Ein Land ohne Patriotismus ist nicht attraktiv

Je jünger die Türken in der Bundesrepublik sind, desto weniger können sie mit Deutschland anfangen. Der gern verschwiegene Grund: Das Land stellt sich absichtlich unattraktiv dar.

Die in der Bundesrepublik lebenden Türken (mit und ohne deutschen Pass) stehen Deutschland spürbar distanzierter gegenüber als noch vor wenigen Jahren. Besonders bei Jüngeren fällt dies zusammen mit einer wachsenden Hinwendung zur islamischen Religion, auch und gerade in ihrer extremen Ausprägung.

So die Ergebnisse einer Studie des Meinungsforschungsinstituts „Info“. Danach fanden 63 Prozent der 15- bis 19-jährigen Türken die Koranverteilung salafistischer Gruppen vor einigen Monaten „sehr gut“ oder „eher gut“. Der Anteil derer, die am liebsten nur mit anderen Türken zusammen sind, ist laut der Umfrage auf 62 Prozent gestiegen, 2010 waren es nur 40 Prozent. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach Rückkehr in die Türkei, allerdings meist erst für die Zeit nach Renteneintritt. Übrigens: Nur ein Viertel der Türken im Lande ist auch in Deutschland geboren, der Rest ist oft im Kindesalter zugewandert.

Diese und andere, ebenfalls wenig erfreuliche Resultate der umfangreichen Umfrage haben Betretenheit ausgelöst. Die Suche nach Ursachen hat begonnen. Die frühere Berliner Ausländerbeauftrage Barbara John (CDU) meint, die Hinwendung zum (auch radikalen) Islam besonders der jungen Türken habe damit zu tun, dass die Bildung einer Identität in Deutschland eben nicht funktioniert habe. Daher suchten sich die jungen Deutschtürken eben eine andere. John hält die Hinwendung junger Türken zum Islam für eine Art „Pop“.

Religion – eine Art „Pop“? Da spricht wohl die Blinde von der Farbe. Mit ihrem Hinweis, dass eine Identifizierung in (also mit) Deutschland nicht funktioniere, hat John indes den Kern getroffen. Einen Kern, über den sonst angestrengt hinweggesehen wird.

Der Kölner Psychologe Ulrich Schmidt-Denter hat diesen Kern ausgiebig untersucht (siehe PAZ vom 21. Januar) und herausgefunden, dass es der geringe Patriotismus der Deutschen sei, der dies Land für junge Immigranten so unattraktiv mache. Schmidt-Denter: „Wenn bei den Deutschen Nationalstolz nicht geschätzt wird, dann ist es nicht attraktiv für Ausländer, ,deutsch‘ sein zu wollen.“ Die Schule trage ihren Teil zur Abwendung von Deutschland bei: „Es wird sehr emotional übers Dritte Reich berichtet ... Die Antipathie gegenüber dem Eigenen wächst und das ist nicht gut. Da verfehlt die Pädagogik ihr Ziel.“

Die „Info“-Umfrage bestätigt einen weiteren Befund des Psychologen: Ältere Türken, die nicht in deutsche Schulen gegangen sind, haben eine weit bessere Meinung von Deutschland als die jüngeren, denen beigebracht wurde, dass „Stolz auf Deutschland“ abzulehnen sei und die Geschichte dieses Landes vor allem aus Finsternis bestehe. Hans Heckel


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