20.04.2024

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25.08.12 / Ansprache von Uwe Jurgsties beim Festakt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-12 vom 25. August 2012

Ansprache von Uwe Jurgsties beim Festakt

Sehr geehrte Frau Präsidentin Grybauskaite, sehr geehrter Herr Bürgermeister Grubliauskas, liebe Gäste aus Nah und Fern,

ich freue mich, Sie heute, als Bundesvorsitzender der Memelländer, in diesem Haus, in dem früher meine Eltern und viele Memelländer die Feierlichkeiten der Schützen, die Tanzschule und Bälle besuchten, begrüßen zu können.

Brücken bauen zwischen den Menschen im heutigen Klaipeda und den früheren deutschen Bewohnern, die bis 1944 in Memel und dem Memelland lebten – das ist unser Ziel, das wir bereits seit 1988, also schon vor der erlangten Souveränität Litauens, beharrlich und erfolgreich verfolgen.

Wir alle feiern gemeinsam das 760. Stadtjubiläum von Klaipeda/Memel und blicken auf eine sehr bewegte Geschichte zurück mit vielen Höhen und Tiefen.

Was uns einst durch die Kriegswirren trennte, das verbindet uns durch das heutige große Europa wieder.

Da es bereits seit 1915 eine Patenschaft zwischen Mannheim und Memel gibt, welche im Jahr 1953 mit den zwischenzeitlich im Westen lebenden Memelländern erneuert wurde, freuten wir uns sehr, dass Klaipeda und Mannheim am 29. November 2002, also vor zehn Jahren, einen Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichneten.

In all den Jahren und Jahrzehnten pflegen die ehemaligen Bewohner, wie auch die Mannheimer Bürger, die Verbindung zu dieser Stadt; sie hat die Begegnungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern gefördert. Und wir haben dabei erfahren: wo Begegnung ist, wächst Verständnis, wo Verständnis ist, wächst Freundschaft, wo Freundschaft ist, wächst Frieden.

Städte können wie Menschen sein – verträumt, arrogant, lustig, verschlafen, zurückhaltend. Klaipeda besticht durch Charme und Herzlichkeit. Aber was genau macht den unverwechselbaren Reiz dieser Stadt aus? Ist es das Stadtbild? Sind es das Klima und die reizvolle Umgebung? Sind es die lebenslustigen und optimistischen Menschen? Ich glaube: Es ist alles zusammen – es ist die einmalige Mischung. Und ich gebe gerne zu: Wer einmal durch die Landschaft rings um Klaipeda geht und sieht wie wohlbestückt sie mit alten Gebäuden, Sehenswürdigkeiten und dem Ostseestrand ist, der kann begreifen, warum die Menschen gerade hier so gerne leben.

Wer heute durch die Straßen geht, begegnet einer Stadt im Aufbruch. Überall wird gebaut, renoviert, restauriert. Klaipeda boomt.

Eine alte, stolze Stadt setzt auf die Zukunft. Die Menschen hier haben das immer getan, heute wie auch früher.

Die Bürger sagen von sich selbst, dass ihre Köpfe so hart sind wie das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Das klingt nach Selbstbewusstsein, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen. Tugenden, die ihnen in all den Jahren hilfreich waren und weiterhin helfen werden.

Allen Bürgerinnen und Bürgern von Klaipeda wünsche ich im Namen der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise, des Vereins der Deutschen in Klaipeda und der Mannheimer Bürger, vertreten durch Herrn Stadtrat Pfanz-Sponagel, sowie der aus Anlass des Jubiläums angereisten Mitglieder des Fördervereins Städtepartnerschaften unter Leitung von Herrn Bernd Jörgen und der Chorgemeinschaft Sonja Kirsch ein schönes Geburtstagsfest.

Möge die Stadt weiterhin blühen, wachsen und gedeihen!

Auf eine glückliche Zukunft!


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