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01.09.12 / Gefährliche Kriegsrhetorik / Tel Aviv ignoriert Warnungen und bereitet Schlag gegen den Iran vor

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-12 vom 01. September 2012

Gefährliche Kriegsrhetorik
Tel Aviv ignoriert Warnungen und bereitet Schlag gegen den Iran vor

Wenn ein Staatsmann wie Israels Präsident Shimon Peres, der sein Leben dem Kampf für die Existenz seines Landes gewidmet hat, vor einem übereilten Angriff auf den Iran warnt, sollte das eigentlich Gewicht haben. Gleichwohl deutet die Aufrüstung der israelischen „Heimatfront“ darauf hin, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Verteidigungsminister Ehud Barak entschlossen zu sein scheinen, auch im Alleingang einen Erstschlag gegen den Iran zu wagen. Selbst einflussreiche Kreise in Armeeführung und Geheimdienst warnen, die Risiken einer solchen Operation seien größer als die Erfolgschancen. Sie wissen, dass die vermuteten atomaren Einrichtungen und Kapazitäten im Iran dadurch nicht nachhaltig zerstört werden könnten. Stattdessen würde Israel in einen blutigen Krieg gestürzt werden, der auf die gesamte instabile Region übergreifen und sogar weit reichende Auswirkungen auf den Weltfrieden haben könnte.

Angesichts dieser Gefahr gerät die israelische Regierung zunehmend ins Abseits. Laut Umfragen sind 61 Prozent der Israelis gegen einen Angriff ihres Landes auf den Iran. Doch das hält Netanjahu nicht von seiner Kriegsrhetorik ab. Möglicherweise will er damit von drängenden innenpolitischen Problemen ablenken, den Iran einschüchtern und den um seine Wiederwahl kämpfenden US-Präsidenten stärker unter Druck setzen. Während Barack Obama dem Drängen Netanjahus bislang nicht nachgegeben hat, die Bereitschaft der USA zu einem Angriff auf den Iran zu erklären, steht das Wort von Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Existenzrecht Israels als Teil der deutschen Staatsraison im Raum. Was sie tun wird, wenn es tatsächlich um Beistand für Israel in einem bewaffneten Konflikt gehen sollte, hat sie offen gelassen. J.H.

(siehe Kommentar Seite 8)


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