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22.09.12 / Renaissance der DDR-Platte / Investoren entdecken die Wohnimmobilien als sichere Geldanlage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-12 vom 22. September 2012

Renaissance der DDR-Platte
Investoren entdecken die Wohnimmobilien als sichere Geldanlage

Die lange verschmähten DDR-Plattenbauten, die in den 70er und 80er Jahren zu zehntausenden entstanden sind, haben neue Liebhaber gefunden. Als Anlageobjekt angelsächsischer Investoren wie Beteiligungsgesellschaften, Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften.

Die „Platte“ bietet aus Sicht der Investoren gleich mehrere Vorteile. Statt einer Vielzahl von Einzelobjekten mit oft unterschiedlichem baulichen Zustand und Ausstattungsgrad, lässt sich bei den Transaktionen mit den Plattenbauten eine hohe Zahl von Immobilien handeln, die einen fast gleichen Standard aufweisen. Zudem gelten die Plattenbauten als sehr effektiv in der Verwaltung. Aktuell steht eine Transaktion an, bei der 38000 Wohnungen in Dresden von der Fortress Investment Group wieder auf den Markt gebracht werden. Bereits auf Einkaufstour waren in diesem Jahr der Investmentriese Blackstone und Cerberus Capital Management, die ebenfalls bei den Plattenbauten zugegriffen haben.

Dass nun selbst die DDR-Bauten aus Betonfertigteilen ins Visier internationaler Investoren geraten sind, ist kein Zufall. Deutschland gilt unter Anlegern als der sichere Hafen, während einige krisengeschüttelte Länder der Euro-Zone regelrecht gemieden werden. Sollte irgendwann sogar die Rückkehr zu einer deutschen Währung auf der Tagesordnung stehen, dann steht durch ein Investment in Deutschland noch ein Aufwertungsgewinn in Aussicht. Mit dem Immobilienkauf in Deutschland hätte man dann Euro oder Dollar, deren Kaufkraftschwund immer unübersehbarer wird, in eine neue deutsche Währung umgetauscht. Nach Schätzungen des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle sind allein im ersten Halbjahr 2012 von ausländischen Immobilienkäufern in Deutschland 3,3 Milliarden Euro ausgegeben worden. Inzwischen erfolgt die Hälfte der Käufe von deutschen Immobilien ab zehn Wohneinheiten durch ausländische Käufer.

Hintergrund der Entwicklung, dass überhaupt größere Pakete von Wohnimmobilien wie im Fall Dresdens wieder auf den Markt gelangen, sind oftmals Fehlkalkulationen einiger Investoren beim Kauf deutscher Immobilien in den letzten Jahren. Während für die Immobilien relativ hohe Preise gezahlt wurden, haben sich in vielen Fällen die Einnahmen nicht so steigern lassen, wie dies erhofft worden war. Wegen aufgenommener Kredite müssen nun wieder Wohnungspakete abgegeben werden, allerdings herrscht an Kaufinteressenten kein Mangel. N.H.


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