26.04.2024

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22.09.12 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-12 vom 22. September 2012

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Spione in der EU-Zentrale

Brüssel – Der Chef des belgischen Geheimdienstes, Alain Winants, schlägt Alarm: Hunderte Spione feindlicher, aber auch verbündeter Staaten betrieben in der EU-Hauptstadt Brüssel Wühlarbeit wie zur Zeit des Kalten Krieges. Die Agenten hätten es vor allem auf Wirtschaftsinformationen abgesehen. Da die Sicherheitsdienste der EU nicht stark genug besetzt sind, soll ein neuer Dienst namens „European External Action Service“ (EEAS) Abhilfe schaffen. MRK

 

Sparkassen verlieren Sparer

Frankfurt – Wegen niedriger Zinssätze übertragen Sparkassenkunden ihr Erspartes auf andere Banken. Allein in Hessen und Thüringen sollen laut deren Sparkassen- und Giroverband die Kundeneinlagen um 419 Millionen Euro zurückgegangen sein. Finanzexperten befürchten, dass auch Sparkassen anderer Bundesländer von diesem Abwärtstrend betroffen sein könnten. Grund: In- und ausländische Banken locken Kunden mit relativ hohen Sparzinsen. Tws

 

Ein Professor zieht in den Krieg

Hoffnungsvoll blicken Deutschlands Reeder und ihre Versicherungen auf die Wahl Hassan Scheich Mohamuds zum neuen Präsidenten Somalias. Man nimmt dem 56-jährigen Professor, der an der Somali National University studierte, als Dozent arbeitete, in Indien seinen Master machte und eine Verwaltungsfachschule in Mogadischu gründete und leitete, ab, dass er das gespaltene Somalia auf einen neuen Weg führen will. Doch ob er die von somalischem Boden aus agierenden Piraten, gegen die auch die deutsche Bundeswehr am Horn von Afrika im Einsatz ist, erfolgreich bekämpfen kann, ist aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Mittel eher unwahrscheinlich. Dafür hat er zu viele andere Baustellen, an denen er tätig werden muss. Dank afrikanischer Friedenssoldaten hat der Sohn eines islamischen Gelehrten wenigstens wieder so etwas wie ein Land, das er regieren kann. Doch bisher gibt es keine richtige Verwaltung oder Infrastruktur. Bis vor wenigen Monaten standen die radikal-islamistischen Shabab-Milizen kurz vor Mogadischu, und die damalige Regierung flüchtete ins Exil.

Hassan Scheich Mohamud blieb jedoch vor Ort, was ihm positiv angerechnet wird. Obwohl er die Übergangsregierung beraten hat, wird er nicht mit deren Korruptionsskandalen in Verbindung gebracht. Auch verzeiht ihm der Westen, für den er bereits als Berater für Unicef und Weltbank tätig war, dass er zwei Frauen gleichzeitig hat. Er sei halt „moderater Islamist“, und dies wird ihm als Marotte abgetan. Vor allem ist der Vater von 18 Kindern aber Idealist. Aber ob der politisch Unerfahrene, der erst 2011 seine Partei „Frieden und Entwicklung“ gründete und zur Überraschung aller die Wahl in Somalia gewann, Islamisten und Piraten in ihre Schranken weisen kann, während er zeitgleich einen Staat aufbaut, ist ungewiss. Bel


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